Erdgaspreisrutsch in Europa
Der europäische Gaspreis hat von seinem Anfang Februar erreichten Jahreshoch (57,28 €/MWh) deutlich nachgegeben. Mit aktuell rund 33,50 €/MWh handelt Erdgas inzwischen knapp 42% tiefer. Der Preis geriet schließlich nicht nur in den Abwärtssog der allgemeinen Preiskorrektur an den Rohstoffmärkten, zusätzlich lastet auch die Aussicht auf ein wohl reichliches LNG-Angebot (aus den USA) auf dem Preis. Denn China hat mit seinen Einfuhrzöllen auf US-LNG als großer Nachfragekonkurrenz eingebüßt.
Sorgen statt Gelassenheit im Handel
Dennoch zeigen sich Gashändler wenig gelassen. Tatsächlich sind die Preise für europäisches Erdgas in der jüngsten Vergangenheit wieder etwas angezogen. Sorgen machen hier zum einen größere Produktionsausfälle bei einigen wichtigen LNG-Anbietern. Auf der anderen Seite hat die EU-Agentur zur Zusammarbeit der Energieregulierer (ACER) in einem Bericht nochmal auf den deutlich höheren Importbedarf der EU in den Sommermonaten hingewiesen: um die Vorräte auf 90% bis zum nächsten Winter aufzufüllen – aktuell liegt der Füllstand bei 36% und damit gut 25 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr – seien hohe Pipeline-Lieferungen und 20% mehr LNG-Lieferungen als im vergangenen Jahr nötig.
Auch die EIA hatte in ihrem Quartalsbericht vor einer Woche darauf hingewiesen, das die EU in diesem Jahr einen deutlich höheren LNG-Importbedarf hat als im Vorjahr. Mit einem Zuwachs von gut 30 Mrd. Kubikmeter würde dabei fast der Rekordwert aus dem Jahr 2023 wieder erreicht. Zwar soll das LNG-Angebot dank der Ausweitung der US-LNG-Exporte in diesem Jahr deutlich steigen (+25 Mrd. Kubikmeter), dennoch bliebe der LNG-Markt damit eng.
Empfehlung: Mit einem ungehebelten Erdgas-ETC (Beispiel ISIN: JE 00B N7K B33 4) können Anleger an steigenden Erdgaspreisen partizipieren.