Erdogan lässt Lira abstürzen
Die von Präsident Erdogan verursachten Probleme werden schärfer. Sie setzen die Lira stark unter Druck. Derzeit stehen vor allem Probleme mit den USA im Mittelpunkt. Es drohen Sanktionen. Denn eine staatliche türkische Bank steht im Verdacht, die US-Sanktionen gegen den Iran unterlaufen zu haben (siehe auch FD 27.10). Hinzu kommt die erkennbar schwache Position der Türkei gegenüber dem Ausland. Sie ist auch in der aktuell veröffentlichten Zahlungsbilanz per 2. Quartal erkennbar. Handels- und Leistungsbilanz haben sich wieder fühlbar verschlechtert. Das Defizit wächst, während gleichzeitig die Inflation anzieht, angeheizt durch eine expansive Fiskalpolitik und die Währungsschwäche. Da eine echte Stabilisierung durch höhere Zinsen von der Regierung behindert wird, gehen die Währungshüter Umwege. Sie haben jetzt die Spitzenrefinanzierung ganz ausgesetzt, um wenigstens die Liquidität zu verknappen.
Fazit: Ohne eine deutliche Zinserhöhung wird sich der für die Türkei problematische Abwärtstrend der Lira nicht stoppen lassen.