Erwachender Kapitalismus in Kuba
Kuba öffnet seinen bislang abgeschotteten Markt für die Privatwirtschaft schrittweise weiter. Schon seit 2021 versucht der Karibik-Staat, seine Wirtschaft für ausländische Investoren zu öffnen. Das soll dabei helfen, die Wirtschaftskrise abzumildern.
Inzwischen ist es auf Kuba erlaubt, kleinere Unternehmen zu gründen und Angestellte zu beschäftigen. Die positiven Effekte werden schon sichtbar. Insbesondere für lokale Unternehmen funktioniert das aktuell gut. Sie können mit kleinen Unternehmen die Branchen Einzelhandel, Dienstleistungen und Tourismus gut abdecken. In Havanna sind inzwischen private Friseure oder Cafés zu finden, die zuvor undenkbar gewesen sind. Inzwischen gibt es in Kuba über 11.000 kleine und mittlere Privatunternehmen. Die tragen immerhin schon 14% zum BIP des Landes bei.
Investieren auf Kuba?
Trotz der Öffnungsperspektive ist Kuba für deutsche Unternehmer noch kein ernst zu nehmender Markt. Für eine Expansionen oder Neugründung ist das Land aufgrund vieler grundlegender Details noch kein geeigneter Standort. Im kern sind die Risiken in der kubanischen Wirtschaft und Politik noch zu hoch.
Die wirtschaftlichen Bedingungen sind in der Breite weiter ungünstig. Das Embargo der USA hat nach wie vor einen großen bremsenden Einfluss auf die Wirtschaft. Internationale Tätigkeiten sind in der Praxis nahezu nicht umzusetzen, weil nicht mit Dollar gehandelt werden kann. Somit bleibt nur der noch wenig kaufkräftige Inlandsmarkt. Zudem müssen Unternehmen jederzeit mit einer Enteignung durch den Staat rechnen. "Unternehmerische Aktivitäten in Kuba lohnen sich für deutsche Firmen noch nicht", so die Einschätzung einer mit Kuba sehr vertrauten Person gegenüber FUCHSBRIEFE.
Chancen für Landes-Liebhaber
Unternehmerische Opportunitäten ergeben sich höchstens für Kuba-Liebhaber. Wer finanziell abgesichert und nicht zwingend auf Gewinne angewiesen ist, kann die sich in Kuba ein kleines Geschäft aufbauen. Prädestiniert dafür sind die Gastronomie und die Tourismus-Branche. Aufgrund der sprachlichen Nähe dürften vor allem Spanier in Kuba Chancen suchen.