Es geht überall nach oben
Es lohnt sich wieder verstärkt, über Zinsanlagen in Kombination mit Währungsanlagen nachzudenken. Der Grund: Die Gezeitenwende bei den Zinsen hat stattgefunden. Die Inflationsraten ziehen weltweit an. Und dieser Trend ist von Dauer. Schon jetzt zeigen sich die Zentralbanken allesamt „überrascht“, wie hartnäckig sich die hohen Inflationsraten zeigen. Und die Marktzinsen ziehen nolens volens nach.
Weltweit lagen die Zinsen für 10 Jährige Staatsanleihen vor einem Monat im Schnitt bei 0,88%, jetzt sind bereits 1,225%. Selbst in der Schweiz hat ein Teil der Zinsstruktur in den positiven Bereich gedreht. Auf 15,0 und 30 Jahre gibt es für Anleger in Bundesanleihen wieder eine Mini-Verzinsung (0,1%). Vor einem Monat war die Zinsstruktur noch komplett unter Wasser. Die dortigen Banken haben allesamt ihre Zinsprognosen auf 3 und 12 Monate nach oben hin angepasst. Das Gleiche gilt für Deutschland: Positive Verzinsungen für Staatsanleihen ab 15 Jahre Laufzeit.
Attraktiver ist Italien
Attraktiver freilich ist Italien. Das Land befindet sich faktisch im europäischen Haftungsverbund. Daher sind die realen Default-Risiken gering. Hier liegen die Zinsen für Staatsanleihen bereits bei 3 Jahren Laufzeit im Plus (0,158%). Für 15 Jahre gibt es jetzt 1,65%, für 30 Jahre 2,086%. In Spanien geht es bei Laufzeiten ab 5 Jahre in der Zinskurve steil nach oben. Die Regierung muss an Käufer ihrer Schuldtitel in der Spitze 1,3% auf 20 Jahre Laufzeit abdrücken.
Auch das als sichererer, wenn auch volatiler Währungshafen (EUR|NOK: 10,0) gerne angelaufene Norwegen zahlt deutlich mehr als noch vor einem Monat: 1,88% gibt es dort auf 10-Jährige. Großbritannien zahlt auf 20 Jahre 1,42% (EUR|GBP: 0,83). Auf den Dollar gibt es in der Spitze bei 20 Jahren Zinsfestschreibung 2,16%. Vor einem Monat waren es erst 1,88% (EUR|USD: 1,13).
EMMAS mit Potenzial – nicht nur bei den Zinsen
Emerging Markets wie Mexiko (EUR|MXN: 23,2) zahlen für 20 Jahre statt 7,84% inzwischen 8,26%. Brasilien (EUR|BRL: 6,1) legt auf 8 Jahre 11,28% statt zuvor 10,26% drauf und die Philippinen 4,93% statt 4,77% (EUR|PHP: 58,2).