EU: Zwischen Zöllen und Zugeständnissen
In den kommenden Wochen entscheidet sich, ob Europa und die USA eine neue handelspolitische Balance finden. Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf europäische Produkte sind weitreichend und Teil seiner Strategie, den globalen Handel zugunsten der USA auszurichten. Ausnahmen gibt es nur in wenigen Bereichen (z. B. Pharma).
EU richtet Zölle gegen republikanische US-Bundesstaaten aus
Die EU will eine Eskalation vermeiden und geht vorsichtig vor. Sie hat Gegenmaßnahmen beschlossen, diese aber vorerst ausgesetzt. Die geplanten Gegenzölle von 25% auf US-Produkte im Wert von 21 Milliarden Euro sollen vor allem gezielt republikanische US-Staaten treffen. Betroffen von den EU-Zöllen wären Agrarprodukte, Maschinen, Motorräder und Yachten.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte, Europa sei bereit, Angebote an die USA zu machen. Dazu zählen symbolische Zugeständnisse wie die Senkung von EU-Zöllen auf US-Autos. Politisch könnte Trump die als Erfolg verkaufen. Zudem signalisiert die EU die Bereitschaft, mehr LNG-Gas aus den USA zu importieren.
Zwischen China und den USA: Europas Spielraum
Zugleich versucht Europa, gegenüber China offen und beweglich zu bleiben. Eine klare Positionierung gegen China wird es vorerst nicht geben. Allerdings ist die EU in Sorge, dass nun vermehrt Waren aus China nach Europa strömen, weil der US-Markt verschlossen ist. Sollte das der Fall sein, wird die EU dagegen Abwehrmaßnahmen ergreifen. Diese Aussage machte der EU-Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis am Rande der Tagung des Internationalen Währungsfonds in Washington.