Europas neues Wohlgefühl
Die momentane Lage der Eurozone und ihre Konjunkturperspektiven bleiben rosig. Das belegen die aktuellen Daten. Der Einkaufsmanager-Index hat noch einmal überraschend deutlich auf 57,5 Punkte zugelegt. Erwartet worden waren 56 Punkte nach 55,9 Punkten im Oktober. Der im Einkaufsmanager-Index erkennbare positive Grundtrend ist sehr breit angelegt, sowohl sektoral – Industrie und Dienstleister sind gleichermaßen beteiligt – als auch regional: Der Aufschwung hat jetzt alle Länder voll erfasst.
Die jüngste Handelsbilanz weist per September mit rund 25 Mrd. Euro einen leicht gestiegenen Überschuss aus. Die Exporte (+5,6% zum Vorjahr) zogen etwas stärker an als die Importe (+5,1%). Allerdings geht das Wachstumstempo des Volumens zurück. Im Vormonat lagen die Zuwächse zwei bis drei Prozentpunkte höher. Der Impuls vom Handel her verliert leicht an Kraft. Er bleibt aber klar positiv. Ebenso die Stimmung der Konsumenten, die per Oktober ebenfalls etwas besser ausfiel als erwartet.
Einziger Schönheitsfehler ist ein kleines Minus der Industrieproduktion zum Vormonat mit -0,6% (Konsens -0,8%). Es stellt jedoch den Grundtrend nicht in Frage. Das Niveau liegt aktuell etwas über dem Vorjahr. Zudem liefert das zuvor eher schwächelnde Frankreich stärkere Zahlen, holt also auf. Die Inflation ist zwar zuletzt wieder leicht von 1,5% auf 1,4% zurückgegangen. Sie befindet sich damit weiter unter dem Ziel der EZB von 2%. Sie ist aber so klar im positiven Bereich, dass hier keine Probleme mehr erkennbar sind.
Fazit: Die Aussichten auf eine leichte Straffung der Zinsen durch die EZB sind stärker geworden und dürften für einen nach oben tendierenden Euro sorgen.