Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1957
Digitalisierung nur mit nicht-europäischen Anbietern

Europas Technologie-Abhängigkeit nimmt zu

Die Abhängigkeit deutscher Unternehmen von außereuropäischen Anbietern hat in den vergangenen Jahren weiter zugenommen. Besonders in einem wichtigen Zukunftsbereich ist die Entwicklung besonders dramatisch.

Die Abhängigkeit deutscher und europäischer Unternehmen von außereuropäischen Digital-Anbietern nimmt zu. Das zeigt eine Studie des ZEW (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim) im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums. 

Über 80% (84% der Unternehmen aus dem Sektor IT/ Software und 80% aus dem verarbeitenden Gewerbe) sehen sich abhängig von Anbietern außerhalb Europas. Gerade in besonders kritischen Bereichen (z.B. Anwendungssoftware, IT-Sicherheitstechnik) ist die Abhängigkeit seit der letzten Befragung 2021 weiter gestiegen. 

Es fehlt an europäischen Anbietern

Ursache der Abhängigkeit ist, dass es für die benötigte Hard- oder Software häufig keine europäischen Alternative gibt. Oder dass die europäischen Alternative technisch nicht ausgereift sind. Besonders problematisch ist, dass Europa auch im Zukunftsbereich KI den Anschluss verliert. 2021 sahen hier erst 13% der Unternehmen eine Abhängigkeit. Jetzt sind es 30% bei generativer KI wie Chat GPT und 22% bei den restlichen KI-Anwendungen (z.B. Machine Learning).  

Deutsche Unternehmen halten Datensouveränität für wichtig. Datensouveränität bedeutet, die digitale Transformation selbstbestimmt gestalten zu  können  Zentral für die Unternehmen ist die Hoheit über die von ihnen produzierten und genutzten Daten (uneingeschränkte Besitz und Nutzung der Daten). 

Datensouveränität ist wichtig

Von einigen Anbieter wird diese Datensouveränität aber eingeschränkt. In der Softwareindustrie gibt es häufig Monopole, bei denen ein Anbieter über dominierende Marktanteile verfügt (z.B. Google bei der Internetsuche). Das verstärkt das Problem, weil ein Monopolanbieter seine Rechte gegenüber seinen Kunden stark ausweiten kann. Die Unternehmen befürchten Datenklau und neue Konkurrenten, die mit den Daten, deren Hoheit sie verloren haben, aufgebaut werden. Ein weiteres Problem ist der Datenschutz. Die strengen DSGVO-Anforderungen führen dazu, dass die Verarbeitung von Daten außerhalb der EU fast automatisch zum Verstoß gegen das Gesetz führt.

Fazit: Die Datensouveränität in Europa geht zurück, die Abhängigkeit von Unternehmen aus dem Ausland nimmt zu - insbesondere in zentralen Bereichen (KI). Für die Unternehmen ist das ein bedeutender Unsicherheitsfaktor.
Meist gelesene Artikel
  • Performance-Projekte: Gewinner und Verlierer im Überblick

Vermögensverwalter versus ETF-Portfolio: Wenig Licht und viel Schatten

Ein Performance-Projekt ist ein Marathonlauf über 5 Jahre und länger. Illustration erstellt mit ChatGPT
Nur 16 % der Vermögensverwalter schlagen die ETF-Benchmark – ein ernüchterndes Ergebnis für die Branche. Doch einige Häuser glänzen in der FUCHS | RICHTER Performance-Analyse 2024 mit beeindruckenden Ergebnissen. Welche Strategien lohnen sich für Anleger wirklich?
  • Wahlen ohne echte Wahl: Die Illusion der politischen Mitte

Das kleinste Übel: Deutschland wählt – und verliert

Wir wählen stets das kleinste Übel – doch was ist das überhaupt? Die politische Realität nach der Wahl verspricht wenig Gutes: Schwarz-Rot oder eine wackelige Dreierkoalition. Friedrich Merz braucht Partner für Reformen. Und er hat sich auf die Parteien festgelegt, die von der Programmatik der Union inhaltlich weit entfernt sind. Wie soll das Land so wieder auf Kurs kommen, fragt FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.
  • Fuchs plus
  • Champerty Bill: Ein neues Gesetz könnte den Anleihenmarkt erschüttern

Schwellenländeranleihen drohen massive Kursverluste

Ein Gesetzesvorhaben in New York könnte den Anleihenmarkt auf den Kopf stellen – insbesondere für Schwellenländer. Die "Champerty Bill" soll spekulative Klagen gegen zahlungsunfähige Staaten einschränken. Investoren müssen sich darauf vorbereiten, denn trotz der Trump-Regierung bleibt das Gesetz ein heißes Thema. Wie können Anleger darauf reagieren?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Australien: Ähnliche Probleme wie in Deutschland, aber keine starke rechte Partei

Australiens Wahlrecht bremst Populisten

In Australien erreicht die rechtspopulistische “One Nation” nur wenige Prozentpunkte. Das ist interessant, denn in Australien gibt es ähnliche gesellschaftliche Debatten, strukturelle Unterschiede und Probleme wie in Deutschland. Ein Grund für das schlechte Abschneiden der Rechtspopulisten ist besonders interessant. Unser Autor Cian Münster, der australische Wurzeln hat, hat das Thema analysiert.
  • Wahlen ohne echte Wahl: Die Illusion der politischen Mitte

Das kleinste Übel: Deutschland wählt – und verliert

Wir wählen stets das kleinste Übel – doch was ist das überhaupt? Die politische Realität nach der Wahl verspricht wenig Gutes: Schwarz-Rot oder eine wackelige Dreierkoalition. Friedrich Merz braucht Partner für Reformen. Und er hat sich auf die Parteien festgelegt, die von der Programmatik der Union inhaltlich weit entfernt sind. Wie soll das Land so wieder auf Kurs kommen, fragt FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.
  • Fuchs plus
  • Erbschaftsteuergesetz beim Bundesverfassungsgericht

Änderungen bei der Erbschaftsteuer erwartet

Das Erbschaftsteuergesetz dürfte demnächst geändert werden. Diese Einschätzung teilen spezialisierte Anwälte gegenüber FUCHSBRIEFE. Aus dieser Perspektive erwachsen für Unternehmer und Vermögende Handlungsnotwendigkeiten und -möglichktien, wenn sie absehbare Steuernachteile vermeiden wollen.
Zum Seitenanfang