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Kein Geld für ausländische Anleihegläubiger

Evergrande zeigt China-Risiko

Geld und Immobilien © minicase / stock.adobe.com
Investitionen in Immobilien im Ausland können auch negative Folgen mit sich bringen. Das zeigt das Fallbeispiel Evergrande in China. Die internationale Investmentgemeinschaft hatte unter dem Vorzeichen des Immobilienbooms auf das chinesische Unternehmen gehofft – fälschlich, wie sich nun herausstellt.

Ausländische Anleihegläubiger haben im chinesischen System nur wenig Chancen an ihr Geld zu kommen. Das müssen sie im Fall des mit mehr als 320 Milliarden Dollar Schulden belasteten, chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande auf schmerzliche Weise lernen.

Chinesischer Immobilienboom geplatzt

Anleihen wurden von den großen Banken und Finanzhäusern der Wall Street unterstützt und oft über Hongkong mit seinem verwestlichtem Rechtssystem und Anlegerschutz ausgegeben. Sie stellten eine finanzielle Brücke zwischen China und der übrigen Welt her, boten jedoch keine der Sicherheiten, die normalerweise mit Schuldtiteln verbunden werden, wenn der Boom zur Pleite wird.

Die internationale Investmentgemeinschaft wollte auf der Annahme eines steigenden Immobilienmarkts an Chinas Immobilienboom teilhaben. Darauf weisen Umstrukturierungsspezialisten in Asien hin. Chinesische Immobilienunternehmen sahen darin zugleich einen Weg zu Liquidität zu gelangen.

Strukturelle Nachrangigkeit als Methode

Evergrande verließ sich auf eine Struktur, die in vielen Schwellenländern üblich ist. Anleihen wurden von einem speziell geschaffenen Vehikel außerhalb Chinas, oft auf den britischen Jungferninseln, an internationale Investoren verkauft. Das Unternehmen schickte dieses Geld an Tochtergesellschaften nach China. Um den Verpflichtungen gegenüber seinen eigenen Investoren nachzukommen, verließ sich das Unternehmen jeweils auf die Dividenden dieser Tochtergesellschaften.

Laut S&P in Hongkong wird diese Methode als „strukturelle Nachrangigkeit“ bezeichnet. Dabei entstehen im Rahmen einer einzigen Transaktion verschiedene Klassen von Schulden, die bei der Rückzahlung unterschiedliche Prioritäten haben. Im Falle eines Zahlungsausfalls können meist nur begrenzte Ansprüche geltend gemacht werden. Entscheidend ist, dass nie Klarheit darüber herrschte, wie genau das Geld von einzelnen Projekten in China zu den Offshore-Vehikeln floss. Fragen der rechtlichen Verpflichtungen wurden übersehen.

Fazit: Evergrande ist zu einem Symbol der chinesischen Immobilienkrise geworden. Der Fall wirft aber auch ein bezeichnendes Licht auf generelle mögliche Gefahren für ausländische Anleihegläubiger und Investoren. Immer mehr kommen dabei die tiefgreifenden Unterschiede zwischen dem Finanz-, Rechts- und politischem System des chinesischen Festlands und dem der restlichen Welt zutage. Es stellt sich zunehmend die Frage, wie Kapital in Zukunft zwischen China und dem Rest der Welt fließen wird.
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