Exlilbris bietet Sammlern viel zu entdecken
Es gab Zeiten, da waren Bücher derart begehrt, dass Sie gern gestohlen wurden. Leihgeber mussten dann auf die Rückgabe ihrer Schätze warteten – oft vergeblich. Darum entstand sehr früh in der Kulturgeschichte des Buches der Wunsch der Eigentümer ihre Bücher zu kennzeichnen.
Aus der Eigentums-Kennzeichnung von Büchern mit kunstvollen Signaturen (Exlibris) ist ein interessantes Sammelgebiet erwachsen. Bereits seit dem 15. Jahrhundert begannen Bücherfreunde und Bibliotheken ihre Werke mit kleinen kunstvollen Klebezetteln bzw. speziellen Stempeln zu kennzeichnen. Die Buch-, Namens- oder Besitzstempel wurden zumeist auf dem Vorsatz oder dem Titelblatt untergebracht. Es handelt sich um runde, viereckige oder ovale Holzstempel mit Motiven und Ornamenten zur Charakterisierung des Eigentümers. In den Stempelabdruck kann sein Name integriert sein. Im Unterschied zu einem vorgedruckten und eingeklebten Exlibris wird die Marke mit einem Stempel direkt ins Buch gedruckt.
Zahlreiche Untergruppen von Exlibris
Die Vielfältigkeit der Exlibris spiegelt sich in einer Reihe von Untergruppen. Den Gebrauchsexlibris, die zur Gebrauchsgrafik gehören, stehen die künstlerisch ambitionierten Sammler-Exlibris gegenüber. Diese wurden oft sogar nur für Sammler, nicht aber für den Gebrauch in Bibliotheken hergestellt. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich die Fertigung solcher Exlibris zu einer eigenständigen Kunstform. Häufig beauftragen Lesefreunde renommierte Künstler mit der Gestaltung solcher Eigentumshinweise. Vom Mittelalter bis hin zum Jugendstil vollzog das Exlibris die Entwicklung der großen Kunstepochen nach. Wer Bücher mag, wird auch Exlibris schätzen.
Fazit: Für Sammler sind Exlibris ein spannendes Terrain, auf dem es viel zu entdecken gibt. Neulinge sollte sich über Kataloge der Auktionshäuser Bassenge, Kiefer oder Schneider-Henn der Thematik nähern.