Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2183
Wachsende Flugzeugflotten und die Klimakrise: Ein unlösbarer Widerspruch?

Farnborough: Flugzeugmarkt boomt, Nachhaltigkeit bleibt auf der Strecke

Die Luftfahrtmesse in Farnborough zeigte einmal mehr, dass der Markt für Verkehrsflugzeuge ungebremst wächst. Während Boeing und Airbus den Markt dominieren, hat der brasilianische Hersteller Embraer ebenfalls starke Verkaufszahlen im Blick. Der erste Messetag endete mit der Ankündigung von 161 „Verkäufen“, wobei es sich dabei oft um bereits länger verhandelte Aufträge handelt.

Der Bedarf an neuen Flugzeugen bleibt hoch, trotz der fortwährenden Diskussionen über die Umweltbelastung durch die Luftfahrt. Airbus und Boeing haben ihre Prognosen für die nächsten 20 Jahre nach oben korrigiert. Airbus erwartet einen weltweiten Bedarf von 48.320 Jets, darunter 7.980 Großraumflugzeuge, während Boeing von 43.975 neuen Jets ausgeht. Diese Zahlen sind etwa fünf Prozent höher als noch vor einem Jahr. Rein rechnerisch beträgt die zusätzliche Umweltbelastung pro Jahr 467 Millionen Tonnen CO2 bei einem durchschnittlichen Plus von 4.615 Flugzeugen pro Jahr (bei 67,5 Tonnen CO2/Flug x 1.500 Flüge/Jahr). Dabei geht es vor allem um Verkehrsflugzeuge mit mehr als 100 Sitzplätzen und Frachter mit einer Nutzlastkapazität von über zehn Tonnen.

Die zunehmende Nachfrage steht im Kontrast zu den Bemühungen um Nachhaltigkeit. Zwar wurden auf der Messe einige kleine Elektroflugzeuge präsentiert, doch sie spielen vorerst nur im Taxiflugverkehr eine Rolle. Der Fortschritt bei der Entwicklung umweltfreundlicherer Treibstoffe bleibt schleppend. Dies zeigt die Kluft zwischen dem wachsenden Bedarf an Luftverkehr und den Herausforderungen, die die Branche im Bereich der Nachhaltigkeit bewältigen muss.

Regionale Marktentwicklungen

Besonders interessant ist die regionale Verteilung der Nachfrage. In der Asien-Pazifik-Region wird der Bedarf auf fast 10.000 Flugzeuge geschätzt, ohne den chinesischen Markt einzubeziehen. China allein benötigt 9.500 neue Jets, wobei nur ein kleiner Teil aus der einheimischen Produktion, hauptsächlich durch die Comac 919, stammt. In Europa rechnet Airbus mit einem Bedarf von 8.000 Flugzeugen und in Nordamerika von 7.100 Jets. Die Zahlen von Boeing sind vergleichbar.

Technologische Innovationen und Entwicklungen

Die zukünftige Entwicklung der Verkehrsflugzeuge wird stark von neuen Triebwerkstechnologien beeinflusst. General Electric, Pratt & Whitney und Rolls Royce spielen hier eine Schlüsselrolle. Airbus zeigt besonderes Interesse am Offenen Rotor-Konzept von General Electric und arbeitet intensiv an der „Wing of Tomorrow“, einer neuen, leichteren Tragfläche. Diese Innovation befindet sich bereits in der Testphase und soll die Effizienz zukünftiger Flugzeuge weiter verbessern.

Militärisches Interesse: Das „Tempest“-Projekt

Neben zivilen Flugzeugen war auch das Kampfflugzeugprojekt „Tempest“ ein großes Thema in Farnborough. Großbritannien, Italien und Japan entwickeln dieses Flugzeug gemeinsam, und Saudi-Arabien wird voraussichtlich als Partner hinzukommen. Eine Beteiligung von Australien und Kanada wird ebenfalls diskutiert. Die Entwicklung des Projekts könnte als Folge des Ukraine-Kriegs beschleunigt werden.


 

Fazit: Die Farnborough-Messe zeigt, dass die Luftfahrtindustrie trotz Umweltbedenken weiter kräftig wächst. Die Herausforderung bleibt, den steigenden Bedarf mit nachhaltigen Lösungen in Einklang zu bringen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Ranking Stiftungsvermögen 2025

Zwei Banken an der Spitze – starke Konkurrenz folgt

Thumb. Erstellt von Redaktion Fuchsbriefe, Bildquelle: Dall*e
Zehn Banken haben sich im Wettbewerb um das beste Stiftungsangebot 2025 der Endauswahl gestellt. Bewertet wurden unter anderem Anlagevorschläge, Transparenz, Service und Investmentkompetenz. Zwei Institute stechen besonders hervor, doch auch die Verfolger zeigen solide Leistungen. Eine differenzierte Analyse zeigt, worauf Anleger achten sollten.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2025 - Wie wir werten

Stiftung Denkmalpflege Hamburg sucht Partner für 12 Millionen Euro: So läuft das Auswahlverfahren

Thumb. Erstellt von Redaktion Fuchsbriefe, Bildquelle: Dall*e
Unser Bewertungssystem besteht aus fünf Kategorien. 1. Im Zentrum steht der eigentliche Anlagevorschlag als Kern des Angebots. Er gibt den Ausschlag, ob sich ein Kandidat für die Endauswahl qualifiziert. 2. Die Investmentkompetenz eines Anbieters. 3. Die Transparenz, gemessen an der Beantwortung eines redaktionellen Fragebogens. 4. Das Angebot an Stiftungsservices und 5. Der Beauty Contest, die mündliche Prüfung zur Endauswahl durch die Fachjury und Vertreter der Stiftung.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2025 - Wie wir werten

So ermitteln wir die Besten im Markttest für Stiftungen 2025

Thumb. Erstellt von Redaktion Fuchsbriefe, Bildquelle: envato elements
Unser Bewertungssystem besteht aus fünf Kategorien. 1. Im Zentrum steht der eigentliche Anlagevorschlag als Kern des Angebots. Er gibt den Ausschlag, ob sich ein Kandidat für die Endauswahl qualifiziert. 2. Die Investmentkompetenz eines Anbieters. 3. Die Transparenz, gemessen an der Beantwortung eines redaktionellen Fragebogens. 4. Das Angebot an Stiftungsservices und 5. Der Beauty Contest, die mündliche Prüfung zur Endauswahl durch die Fachjury und Vertreter der Stiftung.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Transparenz? Immer nur für die anderen!

Transparenz für Unternehmen, Geheimnisse für Politiker

In Spanien erschüttert ein neuer Korruptionsskandal die Regierung und wirft ein Schlaglicht auf die in Europa verbreitete Intransparenz in der Politik. Während Unternehmen strenge Offenlegungspflichten erfüllen müssen, bleiben politische Entscheidungen oft im Dunkeln. Von geheimer Vertragsvergabe bis zu unaufgeklärten Affären: Der politische Ruf nach Transparenz wird lauter, endet aber oft kurz vor der Selbstbedienungszone der Politik, meint FUCHSBRIEFE-Chefredakteur Stefan Ziermann.
  • Fuchs plus
  • Effiziente Projektumsetzung durch Interims-Manager

Interims-Manager: Flexible Lösung für dringende Projekte

Interims-Manager sind die Lösung für dringende Projekte, wenn interne Ressourcen knapp sind. Sie bringen Expertise, ein starkes Netzwerk und Erfahrung mit. Ideal als Brückenbauer und Coach, können sie sofort loslegen und Prozesse optimieren. Doch Vorsicht: Unternehmen müssen einige rechtliche Stolpersteine umgehen.
  • Fuchs plus
  • Zollersparnis: Warum Freeport auf den Bahamas für Asien-Produzenten relevant ist

Schlüssel zur Zolloptimierung für US-Exporte

Unternehmen, die in Asien produzieren und von US-Zöllen betroffen sind, sollten die Freihandelszone Freeport auf den Bahamas in Betracht ziehen. Durch die Nutzung der First Sale Rule können erhebliche Zolleinsparungen erzielt werden. Freeport bietet ideale Bedingungen für effiziente Lieferketten in die USA.
Zum Seitenanfang