Feigheit vor dem „Freund"
Ja, die AfD wirkt. Sie hat dafür gesorgt, dass bis dato verdruckste Debatten in Deutschland ziemlich offen geführt werden. Über das wünschenswerte Maß an zugewanderter Bevölkerung (Flüchtlinge eingeschlossen), über (misslungene) Integration, die desolate Entscheidung einer haltlosen Grenzöffnung, über endogene Schizophrenie in der politischen Linken, die Kopftuch und Freiheit als Einheit sehen will, über eine Zunahme an Gewalt in der Gesellschaft, die nicht zuletzt dem Zuzug perspektivloser Flüchtlinge zuzuschreiben ist, über eine politische Führung, die zur Trauerkundgebung nach Paris reist, wenn dort ein islamistischer Anschlag passiert, aber Probleme hat, eine angemessene öffentliche Haltung nach dem Anschlag auf dem Breitscheidplatz zu finden, über Heimat und Identität.
Feigheit vor dem "Freund"
Aber wer andere tadelt, offensichtliche Probleme des Landes schönzureden, darf nicht selber wie ein feiger Schoßhund vor den üblen Gesellen im eigenen Lager kuschen. Dazu gehören der sachsen-anhaltinische Vorsitzende André Poggenburg und Thüringens AfD-Sprecher Björn Höcke. Wer sich Poggenburgs Aschermittwochsrede auf Youtube anhört, kann sich nicht auf Karneval und die übliche Haudrauf-Wortwahl berufen. Auch nicht auf Spontaneität.