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Börse

America first

Der DAX hinkt dem Dow hinterher. Investoren sollten absichern.
Die US-Börsen setzen den populistischen Wahl-Slogan von Donald Trump ungebremst um. Alle großen US-Indizes steigen flott weiter. Der Dow Jones notiert über 20.600 Punkten, die Nasdaq klettert steil weiter und auch der S&P kennt derzeit nur den Weg hinauf. Erstaunlich ist daran, dass sich die US-Märkte überhaupt nicht von der Zinsseite nervös machen lassen. Dabei hat Janet Yellen, die Chefin der US-Notenbank, bei ihrem jüngsten Statement vor dem US-Kongress die Linie der Fed klar beschrieben. Demnach läuft die Wirtschaft sehr gut. Auch die Inflationsraten steigen (zuletzt auf 2,5%). Indirekt kündigte Yellen einen Zinsschritt an. Es gehe jetzt auch darum, sich „einen Zinspuffer für schlechte Zeiten“ zu verschaffen. Die Fed wird noch im ersten Quartal einen weiteren Zinsschritt gehen. Das wird angesichts des niedrigen Zinsniveaus die Aktien kaum stoppen. Dafür ist das Zinsniveau insgesamt noch zu gering. Aber bremsen dürfte es den Schwung schon etwas, zumal weitere Zinsschritte in Aussicht sind. Auch die kreditfinanzierten Aktienkäufe, die nach wie vor auf einem hohen Stand sind, werden sich angesichts steigender Zinsen verteuern. Zudem wird der Dollar weiter klettern. Diese Trump-Rally kann durchaus noch etwas andauern. Berücksichtigen wir das hohe Momentum der US-Börse und den kurzfristigen Trendkanal, so sind in den nächsten drei Monaten sogar Notierungen um 22.000 Punkte im Dow denkbar. Unser Wohlfühlfaktor ist bei diesen Zahlen für die US-Börse aber gering. Denn die Risiken für die US-Märkte steigen kontinuierlich an. Momentan enteilt der Markt mit seiner Hoffnungs-Rally den realen Unternehmenszahlen (hohe Bewertung) und der absehbaren Zinsentwicklung. Hinzu kommen Risiken, die sich mit der Politik Trumps verbinden. Das ist einerseits eine drastisch steigende US-Verschuldung, andererseits möglicherweise eine zunehmende Abschottung wegen protektionistischer Maßnahmen. Der DAX läuft dagegen mittelständisch unaufgeregt. Er wird zwar von den US-Börsen abgehängt. Das liegt aber schlicht daran, dass die Investoren für Europa gerade nicht politisch euphorisiert sind. Vielmehr sind sie angesichts der anstehenden politischen Entscheidungen in Holland und Frankreich in vorsichtiger Wartestellung. Dennoch hat der DAX ein dickes Dow-Problem. America first bedeutet nämlich auch, dass die nächste kräftige Kurskorrektur von dort kommen wird. Dass sich der derzeit unaufgeregte DAX dann einem kräftigen US-Kursrutsch wird entziehen können, halten wir aber für ausgeschlossen. Vermutlich wird der DAX parallel zur US-Börse kräftig nachgeben. In Relation zum US-Markt wird er dann sehr viel schneller wieder fundamental interessant und fair bewertet. Unser Szenario des Jahreswechsels 2014/15 ist noch intakt.

Fazit: Der Markt bleibt relativ unkomfortabel. Die US-Börse ist fundamental zu teuer, der DAX hat aber keinen großen Schwung. Wer investiert ist, lässt die Gewinne laufen und sichert weiter ab. Für neue Investments wird es bald bessere Kurse geben.

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