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Devisen

Amerikas Währungen: Erholung nach dem Trump-Schock

Die amerikanischen Währungen erholen sich von dem Trump-Schock. Zumindest der mexikanische Peso. In Kanada nimmt das Wachstum langsam wieder ab.

Leichter Tritt auf die Bremse

Das 1. Quartal war in Kanada bärenstark. 3,7% betrug das Wachstum – allerdings nach amerikanischer Lesart, die das aktuelle Quartal mal vier nimmt. Den Schub liefert die kräftige Binnennachfrage gestützt auf eine wachsende Beschäftigung und Transfers des Staates. Zudem brummt die Bautätigkeit. Damit wird die noch bestehende Outputlücke geschlossen. Dies führt zu dem zeitweilig über dem Potenzial liegenden Wachstum. Um die Jahreswende wird sich die Lücke schließen.

Das Wachstum wird sich im 2. Halbjahr mit abnehmendem Sog beruhigen. Es fällt zurück auf ca. 2% im nächsten Jahr. Die bislang mit 1% unterm Ziel liegende Inflation soll bis Mitte 2018 auf die angestrebten 2% steigen. Die Währungshüter haben mit einer ersten Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf jetzt 0,75% reagiert, um Überhitzung zu vermeiden. Der CAD dürfte unterdessen etwas schwächer werden. Zuletzt hatte er im Währungsgefüge – wenn auch nicht zum Euro – deutlich zugelegt.

Fazit: Wir erwarten einen leicht nachgebenden CAD zum Euro.

Erholung nach dem Trump-Schock

Die Erholung des Peso setzt sich fort. Die mexikanische Währung ist nach Kaufkraftaspekten jedoch immer noch stark unterbewertet, rechnerisch um 50% zum Dollar. Mit der Erholung des Devisenkurses entspannt sich auch die Inflationsentwicklung. Die Teuerung nähert sich mit zuletzt 6,4% langsam wieder dem Zielbereich von 2% bis 4% an. Stützend wirkt eine Reihe von Zinserhöhungen. Die vorerst letzte führte im Juni auf einen Leitzins von 7%. Mittlerweile spielen wieder andere Faktoren als die schrille Rhetorik des US-Präsidenten eine Rolle. Sie stellen allerdings ebenfalls überwiegend Belastungen für den Peso dar. Die NAFTA-Verhandlungen werden zunächst kaum positive Nachrichten für Mexiko bringen. Der anstehende Wechsel an der Spitze der Notenbank schafft Unsicherheit. Absicherungsgeschäfte gegen Emerging Market Risiken belasten zusätzlich den Peso.

Fazit: Der Peso dürfte sich unterhalb des aktuellen Niveaus zum Euro einpendeln.

Interventionen nötig

Argentiniens Notenbank intervenierte in den letzten Tagen zugunsten des ARS. Es kamen Reserven im Volumen von einer Milliarde US-Dollar zum Einsatz, um die Währung zwischen 17 und 18 ARS je USD zu halten. Die Ursachen der neuen Unruhe liegen bei der Politik. Ex-Präsidentin Christina Kirchner hat offenbar gute Chancen, bei den im Oktober anstehenden Wahlen wieder ins Parlament einzurücken. Die Härten der Reformpolitik des Präsidenten Mauricio Macri und die nur langsame Erholung verschaffen Kirchner neue Popularität. Die Inflation liegt klar über 20%. Das bringt weiteren Druck auf den ARS und führt zu hohen, die Konjunktur beeinträchtigenden Zinsen (Leitzins 26,25%).

Fazit: Der ARS wird weiter nachgeben – schon als Folge der hohen Inflationsrate.

Weitere Zinssenkungen

Brasiliens Währungshüter bleiben mit einer weiteren Zinssenkung im Plan. Dieser sieht einen Leitzins von 8% zum Jahresende 2017 vor. Aktuell wurde erstmals seit 2015 wieder ein einstelliger Leitzins von 9,25% beschlossen. Die Senkung beträgt einen vollen Prozentpunkt. Grundlage ist der schnelle Rückgang der Inflation. Sie liegt mit aktuell 2,7% sogar knapp unterhalb des Toleranzbereichs. Dieser liegt zwischen 3% bis 6%. Von daher ergibt sich ein immer noch hoher Realzins, der die Nachfrage abschnürt. Das wirft die Frage auf, ob die anhaltende Rezession tatsächlich überwunden werden kann. Zumindest die Nachfrage der privaten Haushalte ist – gemessen an den unverändert rückläufigen Umsätzen des Einzelhandels – weiter schwach. Hinzu kommen wachsende politische Spannungen. Offenkundig ist die Korruption der amtierenden Regierung von Staatspräsident Michel Temer. Sie kauft sich gerade durch kaum verhüllten Stimmenkauf im Parlament von einem Korruptionsverfahren frei.

Fazit: Der Real dürfte derzeit kaum mehr Erholungspotenzial haben. Die Abwertung seit Beginn der Krise entspricht den entstandenen Kaufkraftdifferenzen.

Rating verschlechtert

Standard and Poor´s hat Chiles Rating von AA- auf A+ eine Stufe herabgesetzt. Hintergrund ist die Wachstumsschwäche seit dem Einbruch der Kupferpreise. Die Regierung in Santiago setzte gerade ihre eigene Prognose von 2,25% auf 1,5% Wachstum für 2017 herab. Zudem fiel die Inflation unter null zurück. Damit dürfte der Chilenische Peso erneut unter Druck kommen, da Spekulationen über weitere Zinssenkungen aufkommen werden.

Fazit: Wir erwarten in nächster Zeit einen schwächeren Peso zum Euro.

6-Monats-Übersicht zu ausgewählten Währungen aus Amerika

LandWährung/ZinsAktueller KursAusblick 3 MonateAusblick 6 MonatePrognose-sicherheit
Kanada CAD 1,5 1,49 1,53 unsicher
3m-Zins 0,46 0,53 0,6
Mexiko MXN 21,07 20 19,5 neutral
3m-Zins 7,05 7,25 7,25
Argentinien ARS 20,79 17,6 18,5 unsicher
3m-Zins 22,5 22,5 21,5
Brasilien BRL 3,71 3,65 3,8
unsicher
3m-Zins 10,25 9,5 8,5
Chile
CLP 755,08 750 760 unsicher
3m-Zins 2,49 2,5 2,5
  • CAD: Die Wirtschaft brummt, der Dollar wird schwächer.

  • MXN: Der Peso fängt sich langsam, allerdings auf niedrigerem Niveau.

  • ARS: Der Peso bleibt schwach durch hohe Inflation.

  • BRL: Die politischen Risiken treten stärker hervor und schwächen den Real.

  • CLP: Dank des Kupferpreises bleibt der Peso auf ermäßigtem Niveau stabil.

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