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Währungen aus der Region Asien (ex Japan und China)

Asiatische Währungen: Neigung zur Kursschwäche

In unserem Devisen-Wochenschwerpunkt blicken wir auf die Entwicklungen in Indien, Malaysia, Thailand, Vietnam und Korea.

Vor Wachstumsschub

Die aktuelle Projektion der Notenbank RBI fällt optimistisch aus. Das Wachstumstempo soll demnach bis Ende 2017 weiter oberhalb von 7% liegen. Dahinter stehen positive Signale aus der Industrie mit steigenden Aufträgen sowie eine gute Stimmung bei den Dienstleistern. Diese positiven Tendenzen lassen sich auch an den aktuellen Einkaufsmanager-Indizes ablesen. Sie legen in beiden Sektoren weiter zu. Inzwischen stehen sie klar über der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Hinzu kommen gute Aussichten der Landwirtschaft. Das schlägt sich in einer zusätzlichen Konsumnachfrage nieder. Die entscheidenden Nachfrage-Impulse kommen aus der Binnenwirtschaft. Sie dürften sich sogar Dank der angestoßenen Reform der indirekten Steuern noch verstärken. Die Inflation soll der RBI-Projektion zufolge weiter am Ziel um 5% liegen. Folglich werden Indiens Stabilitätshüter ihre derzeit expansive Geldpolitik weiterführen.

Fazit: Die höhere Inflation im Vergleich zu den Handelspartnern wird durch eine leichte Abwertungsneigung ausgeglichen werden müssen. Ansonsten droht der Verlust von Wettbewerbsfähigkeit.  

Wachsende Unsicherheit

Die Ratingagentur Fitch hat das Rating des staatlichen Ölkonzerns Petronas von A auf A- gesenkt. Das war nur ein erster Schritt. Dahinter stehen die wachsenden Sorgen um die finanzielle Stabilität Malaysias. Sie ist durch die grassierende Korruption vor allem in der Regierung selbst bedroht. Namentlich der ausgeplünderte Staatsfonds 1MDB ist samt den internationalen Ermittlungen gegen Regierungschef Najib Razak zur Belastung für das Land und die Währung geworden. Im Gefolge dieser Untersuchungen – unter anderem in Luxemburg, der Schweiz, Singapur und den USA – wird es für malaysische Adressen immer schwieriger, Konten im Ausland zu eröffnen. Das behindert den Export. Nicht zuletzt auch die jüngste Leitzinssenkung um 25 Basispunkte auf 3% ist vor diesem Hintergrund zu sehen. Die Binnenkonjunktur soll gestärkt werden. Offenbar wird die von Investitionen ausgehende zyklische Abschwächung durch die Zurückhaltung der internationalen Investoren verschärft.

Fazit: Der Ringgit wird zunehmend durch die politischen Risiken gefährdet.

Bomben gegen den Tourismus

Die BIP-Daten zum 2. Quartal sind nicht sonderlich positiv. Private Haushalte und Unternehmen zeigen am Markt, wie wenig sie den Militärs vertrauen. Die Investitionen haben mit 2,7% nur schwach zugelegt. Das BIP wuchs um 3,5%. Dabei spielte der staatliche Anteil mit +10,4% die Hauptrolle. Dagegen stagnierten die privaten Investitionen mit +0,1%. Offenbar sehen weder Konsumenten noch Unternehmen große Perspektiven unter der Fuchtel der für ihre Korruption berüchtigten Militärs. Deren Regime bleibt das stärkste Hindernis für neues Wachstum. Die jüngste Attentatsserie zeigt zudem, dass die Militärs in ihrer ureigenen Domäne „Sicherheit“ erfolglos bleiben. Die auf den Tourismus gezielten Bomben sind eine reale Gefahr auch und vor allem für die Wirtschaft. Denn ohne die hier erzielten Zuflüsse dürfte das moderate Wachstums bald ganz zum Erliegen kommen.

Fazit: Die schwachen Wachstumschancen bremsen den Baht.

Stabilisiert

Der Dong blieb in den letzten Monaten stabil zum Dollar. Die Währungshüter haben die Inflation unter Kontrolle. Das industrielle Wachstumswunder kann weitergehen. Die Position als verlängerte Werkbank der Nachbarn, namentlich Taiwan und Thailand, lässt sich auch an der Handelsbilanz ablesen: Vietnam importiert hauptsächlich von den Nachbarn Vorprodukte und exportiert vornehmlich nach Europa und in die USA. Der Drang der Unternehmen aus den Nachbarstaaten zum günstigen Standort Vietnam sorgt weiter für starke Zuflüsse durch Direktinvestitionen. Er hält damit die Leistungsbilanz auf Kurs und untermauert so die Anlehnung an den Westen. Dies ist bedeutend im Kontext des Inselstreits mit dem gefährlichen Nachbarn China.

Fazit: Wir erwarten einen stabilen Dong.

Zug zur Börse

Der Won hat in den letzten Wochen deutlich aufgewertet. Ausländische Investoren erhoffen sich Zuwächse an der Börse Seoul. Anlass ist die Erwartung weiterer Zinssenkungen der Notenbank. Der Trend der realen Wirtschaft bleibt unterdessen schwach. Das Wachstum lag zuletzt bei 0,7%. Die Exporte nehmen ab. Das wird sich durch die Aufwertung des Dong – vor allem auch gegenüber dem Yen – noch verstärken. Impulse kommen unverändert nur von der Binnennachfrage. Sie liefert vor allem die weiter zulegende Beschäftigung, die zusätzliche Nachfrage der privaten Haushalte. schafft. Die Inflation blieb unterdessen unter 1% (zuletzt 0,7%). Es spricht also nichts gegen weitere expansive Schritte der Geldpolitik. Der Leitzins beträgt 1,25%. Das rechtfertigt die Spekulationen hinter den Zuflüssen. Denn es stehen weitere Lockerungen im Raum.

Fazit: Der Druck auf die Währungshüter zu einer weiteren Zinssenkung ist mit dem jüngsten Anstieg des Won gewachsen.     

6-Monats-Übersicht zu ausgewählten Währungen aus Asien

LandWährung/ZinsAktueller KursAusblick 3 MonateAusblick 6 MonatePrognose-sicherheit
IndienINR75,9175,5077neutral
3m-Zins6,666,456,35
KoreaKRW1.2661.3401.350neutral
3m-Zins1,271,050,95
MalaysiaMYR4,554,554,63unsicher
3m-Zins3,403,403,25
ThailandTHB39,2040,2540,50neutral
3m-Zins1,591,271,25
VietnamVND25.25025.00025.200unsicher
3m-Zins3,9644,5

  • INR: Zinserwartungen belasten die Rupie.

  • KRW: Mit dem Vollzug der erwarteten Zinssenkungen wird der Won nachgeben.

  • MYR: Der Ringgit ist durch politische Belastungen und den schwachen Konjunkturtrend gefährdet.

  • THB: Der Baht wird durch den Konjunkturtrend und Zinsspekulationen unter Druck kommen. 

  • VND: Der Zwang zum Bündnis mit dem Westen stärkt die Reformneigung und stützt den Dong.

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