Auf zu neuen Hochs
Die Stimmung bei Aktieninvestoren ist weiter gut. Die aktuellen geopolitischen Konflikte haben die Märkte bisher nicht nachhaltig beeinflusst.
Die gute Stimmung unter den Aktieninvestoren hält weiter an. Die aufflammenden geopolitischen Konflikte im Nahen Osten sorgen nur kurzfristig für Verstimmung bei Anlegern. Die Investoren von Dividendenpapieren greifen weiter munter zu und treiben den DAX gerade wieder über die magische Marke von 10.000 Punkten. Sorge vor einer ernsthaften Eskalation des Konfliktes im Irak und schwerwiegenden negativen Folgen gibt es an den Märkten bisher nicht. Nachdem sich Ende vergangener Woche die Situation im Nordirak verschärfte, sprang der Ölpreis der US-Sorte West Texas Intermediate an der New Yorker Warenterminbörse innerhalb kurzer Zeit auf mehr als 107 US-Dollar. Kurstreiber war die Sorge darüber, dass die irakische Ölproduktion durch den Bürgerkrieg im Land bedroht sein und im schlimmsten Fall temporär ausfallen könnte. Das könnte sich auf der Angebotsseite stark bemerkbar machen. Immerhin wird im Süd-Irak doppelt so viel Öl produziert wie zu Normalzeiten in Libyen. Einen derart großen Angebotsausfall könnte der Markt ohne stark steigende Ölpreise kaum kompensieren. Die Auswirkungen eines solchen Schocks wären deutlich spürbar. Steigende Energiekosten würden zuerst konjunktursensitive Sektoren treffen. Die Sorge vor einem irakischen Förderausfall ist aber schnell verflogen. Schon am Freitag Nachmittag hellte sich die Anlegerstimmung bereits wieder merklich auf. So nährten die direkten Gespräche zwischen den USA und dem Iran die Hoffnung darauf, dass aus dem Bürgerkrieg im Irak kein Flächenbrand in ganz Nahost werden wird. Unterstützung für die Märkte gab es auch von der Unternehmensseite. So verbesserte sich die Laune der Anleger nach den guten Zahlen des Technologiekonzerns Intel. Auch die US-Notenbank Fed hat die Märkte wieder positiv bewegt. Wie erwartet führt sie ihre Anleihenkäufe von US-Staatspapieren weiter zurück. Fed-Chefin Janet Yellen betonte jedoch auch, dass die US-Leitzinsen weiterhin und für lange Zeit nahe Null gehalten werden sollen. Yellen bestätigte damit, dass die US-Konjunktur nur langsam Fahrt aufnimmt. Es bleibt daher weiter abzuwarten, ob es der Fed gelingt, den Modus von einem zinsinduzierten in einen gewinngetriebenen Aufschwung zu wechseln. In Europa bleibt das Zinsumfeld ebenfalls expansiv. Dies wird die Aktienkurse weiter stützen. Nach dem EZB-Zinsentscheid haben nahezu alle Banken die Einlagensätze reduziert. Im Durchschnitt gibt es für Tagesgeld in Deutschland noch 0,53%. Angesichts der aktuellen Inflationsrate ist das langfristig wenig attraktiv. Investoren werden also weiter nach guten Einstiegschancen an den Börsen und anderen Anlagemärkten (z. B. Immobilien) suchen.
Fazit: Die Börsen bleiben auf Rekordkurs. Geopolitisches Störfeuer schüttelt der Markt recht schnell ab. Kurzfrisitige Rücksetzer werden für Käufe genutzt.