An der Fed liegt die US-Konjunkturschwäche nicht
Der aktuelle ISM-Einkaufsmanager-Index für die verarbeitende Industrie (manufacturing) brachte einen kleinen Schock. Der Rückgang auf 47,8 Punkte war nicht erwartet worden, vielmehr, dass der Index wieder die Expansionsschwelle mit 50 Punkten erreicht.
Indes ist es kein Geheimnis, dass die US-Industrie große Schwierigkeiten hat. Per August wurde mit einem Zuwachs um 0,4% erst das dritte Pluszeichen des Jahres notiert. Viermal gab es ein Minus zum Vormonat.
Die Auftragslage verschlechtert sich
Der ISM-Index sollte angesichts der hohen Volatilität nicht überinterpretiert werden. Der parallele Markit-Index weist einen Zuwachs von 50,3 auf 51,1 Punkte aus. Offenbar schlägt bei Markit die immer noch ansehnliche Produktion durch, während sich beim ISM der damit einhergehende Abbau der Auftragsbestände bemerkbar macht.
Trotz der numerischen Differenzen stimmen die Diagnosen aber überein. Die US-Industrie leidet unter dem Rückgang der Auslandsnachfrage und der mangelnden Verfügbarkeit ausländischer Zulieferungen. Weder Kreditverfügbarkeit und -kosten noch der Dollar-Kurs werden von den Unternehmen als Problem angesehen.
Kurz: An der FED liegt es nicht. Die Nachfrage nach Investitionsgütern im Rahmen der Orders für dauerhafte Güter ist bereits schwach geworden. Damit werden die Währungshüter immer stärker in Richtung weiterer Zinssenkungen gedrängt. Zumal deutlich erkennbar ist, dass es keine schnelle Lösung für den Konflikt mit China gibt.
Fazit: Vorläufig profitiert der Dollar als sicherer Hafen von der selbst erzeugten Krisenstimmung. Langfristig wird seine Position allerdings geschwächt.
Empfehlung: Kurz laufende Anleihen finanziell stabil aufgestellter Emerging Markets wie Saudi Arabien bleiben das Mittel der Wahl.