Chinesische Schattenseiten
Die afrikanischen Staaten fühlen die negativen Begleiterscheinungen der starken Präsenz chinesischer Unternehmen in ihren Ländern.
Die afrikanischen Staaten fühlen die negativen Begleiterscheinungen der starken Präsenz chinesischer Unternehmen in ihren Ländern. In Ghana bringt ein von chinesischen Unternehmen betriebener illegaler Goldabbau massive Zerstörungen der Umwelt mit sich. Er bedroht die Stabilität der sozialen Strukturen, schrieben unsere Kollegen von FUCHS-Devisen in ihrem aktuellen Brief vom 11.4. Inzwischen spüren die Chinesen Gegenwind. Die ghanaischen Behörden greifen trotz aller Rücksichtnahme auf chinesische Empfindlichkeiten durch. Sie haben seit Mitte letzten Jahres Tausende illegale chinesische Goldgräber ausgewiesen. Die afrikanischen Staaten verspüren durch den Handel mit China erhebliche Behinderungen in der eigenen Entwicklung. Zu diesem Schluss kommt ein Papier der südafrikanischen Researchfirma Consultancy Africa. Mithilfe von extrem günstigen Angebotspreisen bauten chinesische Firmen Marktmacht zulasten der afrikanischen Konkurrenz auf. Im gesamten südlichen Afrika verdrängte die chinesische Exportoffensive demnach 37% der ursprünglich vorhandenen Produktionskapazitäten. In Südafrika gehen afrikanische Industrieunternehmen inzwischen zunehmend mit wettbewerbsrechtlichen Klagen gegen die Konkurrenz aus dem Reich der Mitte vor.
Fazit: Die Schattenseiten der häufig auf Marktmacht zielenden Strategien chinesischer Unternehmen eröffnet den Europäern neue Chancen im Afrika-Geschäft, sofern damit für die Afrikaner selbst Entwicklungschancen verbunden sind.