Das Defizit wächst weiter
Das aus der Handelsbilanz erkennbare Profil der US-Wirtschaft unterstreicht die strukturellen Schwächen der USA.
Die jüngsten Außenhandelszahlen der USA (per April) unterstreichen die Schwachpunkte der US-Wirtschaft. Das monatliche Defizit wuchs weiter von 44,2 Mrd. Dollar auf 47,2 Mrd. Dollar. Die Gründe: sinkende Exporte und ein Anstieg bei den Importen. Die gleitenden Durchschnitte (jeweils über drei Monate) zeigten gleiche Muster und Größenordnungen. Die laufende Verschlechterung der US-Auslandsposition folgt einem stabilen Trend. Dieser reflektiert letztlich wohl die anziehende Binnennachfrage, die den Import nach oben treibt. Demgegenüber bleibt die Position der US-Anbieter auf den Auslandsmärkten eher schwach. Selbst bei den technologisch hochwertigen Gütern (advanced technology goods) erzielen die USA regelmäßig Defizite. Zudem zeigt das Gewicht von jeweils rund 14% an den Im- und Exporten, dass dieser Sektor nicht gewichtig genug ist, um die flagrante Schwäche der US-Wirtschaft zu beheben. Zudem ist gerade in diesem strategisch sensiblen Bereich die Abhängigkeit vom Großmacht-Rivalen China besonders deutlich. Das bilaterale Defizit der USA bei den Technologie-Gütern gegenüber China war mit über 10 Mrd. Dollar klar größer als das Gesamt-Defizit in dieser Gütergruppe.
Fazit: Das aus der Handelsbilanz erkennbare Profil der US-Wirtschaft unterstreicht die strukturellen Schwächen der USA.