Der Dollar bleibt ein Kauf
Die Handelspolitik der Trump-Regierung dreht sich im Kreis. Sie zielt darauf, das Defizit gegenüber dem Ausland fühlbar zu verringern. Dabei geht sie von der Annahme aus, dass die Defizite aus „unfairen" Praktiken der Handelspartner resultieren.
Diese Politik muss scheitern. Denn der Saldo der Leistungsbilanz – und im Wesentlichen auch der Handelsbilanz – wird vom Verhältnis der Vermögensbildung durch die privaten Haushalte, dem „Sparen", zu den Investitionen der Unternehmen plus Staatsdefizit bestimmt. Der Saldo gegenüber dem Ausland kann nicht vom Saldo aus sämtlichen Einnahmen und Ausgaben aller Inländer abweichen.
Staatsdefizit wächst weiter an
Von dieser Seite her muss das Defizit der USA deutlich wachsen. Die expansive Fiskalpolitik aufgrund des steigenden Staatsdefizits lässt nichts anderes zu. Es sei denn, es kommt zu einem ausgleichenden Anstieg der Ersparnisbildung von zuletzt 5,7% der verfügbaren Einkommen (D: 10%). Dies könnten nur die privaten Haushalte leisten. Das ist aber wenig wahrscheinlich – und wohl auch unerwünscht. Denn eine steigende Ersparnis der privaten Haushalte ließe den Konsum sinken und hätte schwächeres Wachstum zur Folge.
Trump wird in Sachen Defizitverringerung also nicht liefern können. Denn solange die USA insgesamt mehr ausgeben als sie einnehmen, ist der Ausgang der Handelsgespräche bedeutungslos für die US-Defizite. So wird Trump zur Gesichtswahrung auf die Eskalation der Handelskonflikte setzen müssen.
Fazit: Diese Politik stärkt den Dollar kurzfristig. Insofern bleibt der Greenback ein „Kauf".