Deutsche Firmen kalkulieren neu
Sourcing: Wer in China lediglich für Heimatmärkte in D-A-CH beschaffen will – ohne eigene Produktion – dürfte in vielen Bereichen kaum noch ähnlich gute Geschäfte machen wie früher. Ausnahme: einzelne strategisch wertvolle Produkte oder Komponenten. Unter Gesamtkostenbetrachtung kann Beschaffung in Korea, Vietnam, Thailand oder Myanmar mehr Sinn machen, sagen uns Experten. Dabei bitte bedenken: die Suche nach Lieferanten ist aufwändiger, der Aufwand für Qualitätssicherung höher.
Qualitätsmanagement: Die Qualität hat sich zwar vielfach verbessert. Aber oft werden Vereinbarungen und Termine nicht eingehalten. Hinzu kommt das Erfordernis, aus der beträchtlichen Anzahl an Firmen geeignete Lieferanten durch Auditierungen herauszupicken. Die Vorlaufzeit in der Beschaffung ist oft sehr lang. Das macht weiterhin die Anwesenheit eigener Experten erforderlich. Und die sind teuer.
Fazit: China bleibt als starker Absatzmarkt mit häufig lokaler Produktion ein wesentlicher Beschaffungsmarkt. Aber es verliert Anteile an andere ASEAN-Staaten, an Mittel-Osteuropa, Nordafrika, Türkei, Portugal etc. Und es wird immer mehr Bestandteil des wirtschaftlichen Großraums Asien mit einer weitgehend autarken Versorgungsstruktur. Globaler Kleinteiletourismus ist ein Auslaufmodell.
Hinweis: Überdenken Sie, Kontrakte auch auf RMB-Basis zu vereinbaren. Es handelt sich dabei um eine relativ neue Variante im Zahlungsverkehr. Vorteil: Chinesische Lieferanten sind bei Abrechnung in ihrer Landeswährung oftmals zu Preiszugeständnissen bereit, weil sie angesichts der Währungsvolatilitäten besser kalkulieren können. Mit unserem Brief Fuchs-Devisen haben Sie beständig das Wechselkursgeschehen in China Blick (Probeexemplare unter 030/2888 17-0 oder info@fuchsbriefe.de).