Falsche Zolltarifnummer? Das wird teuer!
Aufgepasst: Wenn Sie – oder Ihre Spedition – mit einer falschen Zolltarifnummer für Importe aus Nicht-EU-Staaten rausgehen, riskieren Sie hohe Nachzahlungen. Das macht gute Geschäfte kaputt und raubt ohne Ende Zeit. Zollcoach Francine Dammholz, Salzwedel, schildert uns folgenden konkreten Fall: Ein süddeutsches Unternehmen hat Autoradios aus China importiert. Wert: 100.000 Euro. Die beauftragte Spedition meldet die Waren unter Zolltarifnummer 8527 2159 000 an. Zollsatz: 5,05. Das bedeutet 5.000 Euro Zölle. Aber: Bei einer späteren Zollprüfung im Unternehmen kommt dann raus, dass Codenummer 8527 2120 000 richtig gewesen wäre. Zollsatz hierbei: 7,0%. Das Unternehmen hat also 2.000 Euro zu wenig Zölle bezahlt.
Als Folge will das Hauptzollamt nun alles ganz genau wissen. In mühsamer Kleinarbeit müssen alle Importe dieser Radios belegt werden. Ergebnis: Bei einem Gesamtwert der Radioimporte in Höhe von 1,9 Mio. Euro wurden satte 38.000 Euro zu wenig Zölle gezahlt. Zur Nachzahlung kommen noch Zinsen wegen Hinterziehung der Zölle.
Und wer zahlt? Jedenfalls nicht die beauftragte Spedition. Nach Art. 15 Abs.2 des Zollkodex der Union (UZK) ist das Unternehmen als Beteiligter weiterhin u.a. für Richtigkeit und Vollständigkeit der Anmeldung verantwortlich. Der Zoll kann zudem hohe Bußgelder verhängen – dann bluten Geschäftsführer oder sogar der Einkaufsleiter!
Weitere Infos:
Zollcoaching Francine Dammholz (Salzwedel)
www.zollcoaching.de
Gergolla Schnabel Glockner (Duisburg)
www.gsg-partner.de
Die Zollexperten (Innsbruck)
https://www.diezollexperten.com/
Zolltarife (tagesaktuell)
www.zoll.de
Fazit: Die Zolltarifnummer ist die wichtigste Nummer Ihres gesamten Importprozesses. Also: Verlassen Sie sich nicht auf die vermeintliche Expertise Ihrer Spedition. Das Risiko der Fremdbestimmung tragen Sie in rechtlicher und finanzieller Hinsicht. Sichern Sie sich mit Hilfe eines echten Experten ab.