In der Sackgasse
Mercosur und EU mauern beide bei den Verhandlungen um ein Handelsabkommen. Erhebliche Potenziale werden verschenkt.
Die Gespräche über ein Abkommen zwischen dem südamerikanischen Mercosur und der EU stecken in einer Sackgasse. Sie werden offenbar unterbrochen. Hintergrund sind die gegensätzlichen Interessen. Die EU will ihre Landwirtschaft gegen die wesentlich effizientere Konkurrenz der Lateinamerikaner schützen. Diese sorgen sich darum, dass ihre Industrie von den europäischen Lieferanten überrollt werden könnte. Wenn aber weder die Industrie- noch die Agrarmärkte geöffnet werden können, bleibt wenig Verhandlungsmasse für ein Handelsabkommen. Hinzu kommen Probleme durch unterschiedliche Sozial- und Umweltstandards. Für das Abkommen engagiert sich auf Seiten des Mercosur vor allem die brasilianische Regierung, die sich davon neuen Schub für ihre lahmende Wirtschaft erhofft.
Fazit: Die EU-Staaten verschenken durch den politisch motivierten Schutz ihrer Landwirtschaft große Wachstumschancen durch eine effizientere Arbeitsteilung mit vielen Emerging Markets.