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Außenwirtschaft

Iran-Geschäft braucht Zeit

Wirtschaftsminister Gabriel in Teheran: Neuer Markt in Sicht | © Getty
Viele Unternehmer erhoffen sich neue Märkte im Iran. Doch sie werden einen langen Atem brauchen.
Die Hoffnungen deutscher Unternehmen, mit einem aufblühenden Iran-Geschäft Milliarden zu verdienen, werden sich so schnell nicht erfüllen. Mittelfristig gibt es aber zahlreiche Chancen in diversen Branchen. Besonders gefragt sind Ausrüstungsinvestitionen im Öl- und Gassektor. Diese werden nötig, damit der Iran seine Förderung wie angestrebt verdoppeln kann. Außerdem gefragt sind Systeme zur Wasseraufbereitung (Wasserver- und -entsorgung) und zur Bewässerung von Agrarflächen (z. B. Systeme zur Tröpfchenbewässerung). Außerdem haben Unternehmen aus der Medizintechnik, Konsumgüterhersteller, Luxusgüterhersteller (Uhren, Autos, Schmuck), Lebensmittel-Firmen und Haushaltsgeräteproduzenten gute Geschäfts-Chancen, so Uwe Zimmer, Chef der Meridio Vermögensverwaltung, die auf den Nahen Osten spezialisiert ist. Der Iran hat großen wirtschaftlichen Nachholbedarf und ein erhebliches Wachstumspotenzial (vgl. Tabelle). Die Nachfrage, insbesondere in der Millionen-Metropole Teheran, ist hoch und ausreichend Kaufkraft vorhanden. Das erläutert uns Stefan Kille von der Aspian Invest AG, einem vor Ort tätigen Beratungsunternehmen für Unternehmen und Anleger.
Iran in Zahlen - im Vergleich zu Deutschland
LänderdatenIranDeutschland
Fläche1.648.000 km²357.050 km²
Einwohnerzahl80,8 Mio.80,2 Mio.
Einwohner HauptstadtTeheran: ca. 16 Mio.Berlin: ca. 3,5 Mio.
BIP* nominal407 Mrd. USD3,73 Bio. USD
BIP pro Kopf5.193,33 USD46.268,64 USD
* BIP mit Stand Ende 2014 | Quellen: Auswärtiges Amt, Weltbank
Im Alltag werden Unternehmen politische, bürokratische und technische Hürden zu überwinden haben. So herrscht im Iran eine ausgeprägte Bürokratie – und auch Korruption. Ohne Kontakte vor Ort kommen Unternehmen kaum weiter. Schon die Eröffnung eines normalen Bankkontos kann Wochen dauern. Der Transfer von Kapital ist noch ein großes Problem. Denn bisher sind nur sieben iranische Banken an SWIFT angeschlossen. SWIFT gewährleistet sichere Transaktionen. Unternehmen stehen also vor der grundsätzlichen Herausforderung, Kapital transferieren zu können – insbesondere aus dem Iran heraus. Ein tägliches Cash-Pooling, wie in anderen Ländern durchaus üblich, ist für den Iran noch nicht machbar. Um dieses Problem zu umgehen, werden viele Geschäfte im Iran noch bar getätigt. Mehr als 10.000 Euro (100.000 Franken) dürfen pro Person aber nicht über die Grenze gebracht werden. Oftmals zahlen iranische Unternehmen größere Rechnungen an ausländische Firmen auch über „Partnergesellschaften“. Die überweisen das Geld dann aus der Türkei oder Oman. Das ist aber nicht für jeden deutschen Unternehmer ein gangbarer Weg. Wer im Iran aktiv werden will, braucht also gute Nerven, Geld und Zeit. Denn das Atomabkommen ist nur „eine Basis für eine allmähliche Normalisierung der wirtschaftlichen Beziehungen.“ Das sagte auch Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) auf seiner aktuellen Iran-Reise. Gabriel und Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft kehren am 21.7. aus dem Iran zurück.

Fazit: Die Aussicht auf ein Ende der Iran-Sanktionen beflügelt die Unternehmer-Phantasie Der Aufbau von Geschäftsbeziehungen wird aber dauern. Unternehmen können jetzt beginnen, Kontakte zu knüpfen und ihr Geschäft strategisch aufzubauen.

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