Kein Fortschritt mehr erkennbar
Das Defizit der Handelsbilanz per März war zu erwarten.
Das Defizit der Handelsbilanz per März war zu erwarten. Sonderfaktoren schoben die Importe zusätzlich an. Die überfällige Mehrwertsteuererhöhung hatte vorgezogene Käufe und damit gestiegenen Einfuhren zur Folge. Zudem hatte der schwache Yen erneut für eine hohe Ölrechnung gesorgt. Die Erwartungen sahen daher einen Anstieg des Defizits von rund 800 auf 1.080 Mrd. Yen vorher. Es wurden dann rund 1.450 Mrd. Yen. Das belegt erneut einen grundlegenden Konstruktionsfehler in der Strategie der Regierung von Shinzo Abe. Denn trotz des schwachen Yen kommt der japanische Export nicht ans Laufen. Nach dem Plus von 9,8% im Vormonat wurden jetzt noch +6,5% erwartet (Konsens). Es wurden am Ende magere +1,8% jeweils zum Vorjahresmonat. Der einst starke Yen mag zum Niedergang der japanischen Industrie beigetragen haben. Mittlerweile hat sie aber so weit an Konkurrenzfähigkeit verloren, dass sie auch mit einem schwachen Yen nicht wieder zur Weltspitze aufschließen kann. Ursprünglich hatte die Japanische Regierung das Versprechen gegeben, im Zuge der expansiven Konjunkturpolitik auch Strukturreformen mit dem Ziel höherer Effizienz und stärkerer Wettbewerbsfähigkeit einzuführen. Passiert ist nichts, der Preis scheint zu hoch.
Fazit: Japan wird bald (netto) Finanzierungsmittel aus dem Ausland in Anspruch nehmen müssen. Diese perspektivische Auslandsschuld wird sich angesichts des Schuldenstandes als untragbar erweisen.