Lieferkette in Gefahr
Die anhaltenden Unruhen in Tunesien treffen hunderte deutsche Unternehmen. Auch die im Rahmen des G20-Gipfels in Hamburg verabredeten zusätzlichen deutschen Investitionen, die mit weitreichender Überprüfung der innenpolitischen Entwicklung verbunden sein sollten, stehen in Frage. Sie ergänzen die vor 6 Jahren vereinbarte „Transformationspartnerschaft".
In Tunesien sind 250 deutsche Hersteller engagiert. Sie konzentrieren sich auf wenige Wirtschaftsbereiche wie Textilien (Plüschtiere), mechanische oder elektronische Geräte. Im Rahmen der internationalen Wertschöpfungskette stehen Kabelhersteller wie Leoni, Dräxlmaier oder Kromberg & Schubert im Fokus.
Neuer Krisenherd
Es drohen Streikwellen und politische Unsicherheit. Dabei waren gerade erst die Folgen des Einbruchs beim Tourismus nach blutigen Terrorschlägen einigermaßen überwunden. Tunesien ist jetzt ein weiterer Krisenherd in der Region. Ob das Land unter diesen Umständen zu einem sicheren Herkunftsland erklärt und damit die Abschiebung von Kriminellen erleichtert wird, ist ebenfalls fraglicher geworden.
Fazit: Beobachten Sie die Lage in Tunesien sorgfältig. Suchen Sie ggf. nach Alternativen für Zulieferungen.