Profiteur Deutschland
Chinas Volkskongress wird den vorsichtigen Umsteuerungkurs bestätigen. Das kommt vor allem deutschen Lieferanten und Produzenten in China entgegen.
Vom Umsteuern der chinesischen Wirtschaft profitiert vor allem Deutschland. Die Umstrukturierung sieht höhere Veredelungsstufen in der Industrie, mehr Energieeffizienz und die Modernisierung der Infrastruktur vor. In diesen Bereichen ist die deutsche Wirtschaft laut Germany Trade& Invest (GTAI) gut aufgestellt. Bereits 2014 legten die deutschen Exporte nach dem Minus von 2013 um 10% zu. Der Nationale Volkskongress wird ab Donnerstag in Peking den Wirtschaftskurs von Premier Li Keqiang bestätigen. Flankiert wird er von der Freigabe von Investitionsmitteln und der Zinssenkung der Notenbank um 0,25%-Punkte auf 5,32%. Die niedrigere Öl-Rechnung entlastet die Wirtschaft zusätzlich. Einen Wermutstropfen gibt es: den Wechselkurs. Der sinkende Eurokurs ruft chinesische Lieferanten auf den Plan, die sich auf einen beträchtlichen Wertverlust berufen. „Wer Preise in Euro verhandelt hat, führt nun viele Gespräche“, hören wir von deutschen China-Exporteuren. Im Vorteil ist, wer Wechselkursrisiken in seiner Kalkulation berücksichtigt hat.
Fazit: China setzt seine Pläne – bei allem Vorbehalt gegenüber der Statistik im Reich der Mitte – offenbar konsequent und erfolgreich um. Das macht die Geschäfte berechenbar.