Renminbi-Abwertung halb so wild
Der Renminbi wertet ab. Aber deutsche Unternehmen sind kaum betroffen.
Deutschen Unternehmen droht durch die Abwertung des Renminbi kein spürbarer Verlust an Wettbewerbsfähigkeit. Zu diesem Schluss kommen wir aufgrund des immer noch ziemlich geringen Gewichts der chinesischen Währung in Relation zu den Währungen anderer wichtiger Handelspartner Deutschlands: In dem von der Bundesbank errechneten handelsgewichteten Wechselkurs des Euro hat der Renminbi lediglich ein Gewicht von 11%. Selbst wenn man weitere Schwellenländer-Währungen, die sich im Zuge der Renminbi-Abwertung ebenfalls verbilligt haben, dazu zählt, dürften höchstens 20% des effektiven Wechselkurses betroffen sein, meint die Deutsche Bank in einer Analyse. Selbst eine Renminbi-Abwertung von rund 10% zum Dollar würde deutsche Waren um höchstens 2% verteuern. Abgesehen davon hat die chinesische Zentralbank Spekulationen über eine geplante Abwertung in dieser Höhe bereits als „Unsinn“ bezeichnet. Laut Deutscher Bank dürften die deutschen Exporte selbst in diesem – nicht zu erwartenden – Fall höchstens um 0,6 Prozentpunkte schwächer wachsen. Der Effekt auf das deutsche Bruttoinlandsprodukt wird auf maximal 0,25 Prozentpunkte beziffert.
Fazit: Selbst im schlechtesten Szenario ist der Währungseffekt für die deutsche Wirtschaft verkraftbar. Das Gerede vom Währungskrieg ist arg übertrieben.