Trump macht den Weg für Abkommen frei
Die Abschottungspolitik der Amerikaner macht den Weg für bisher kaum mögliche Handelsabkommen frei. Neben Japan sind derzeit Australien und Lateinamerika (Mercosur) mit der EU im Gespräch. Bereits seit 1999 wird mit dem lateinamerikanischen Mercosur verhandelt. Geblockt hatte bisher stets Argentinien. Der Grund: Das Land soll im Gegenzug Industriezölle absenken und Investitionen erleichtern.
Nun wollen die Südamerikaner ein neues Abkommen mit Brüssel. Es geht vor allem um Erleichterungen im Agrarsektor. Hier wollen die USA hohe Zölle einführen und somit Handelsschranken errichten und Einfuhren erschweren. Das schreit nach Ausweichreaktionen. Die EU könnte als Abnehmerland einspringen.
Australien drängt auf's Tempo
Mit Australien sind die Verhandlungen schon weiter. Hier soll es ein umfassendes Freihandelsankommen geben. Auch hier sind es Agrargüter, die leichter nach Europa gelangen sollen. Zumal nach dem Brexit für Australien ein weiterer Handelspartner Probleme macht und neue Regeln mit London verhandelt werden müssen.
Das Abkommen bietet Vorteile über Australien hinaus. Das Land nimmt die Spitze in der asiatischen Fortschrittlichen Transpazifische Partnerschaft (CPTPP) ein. Den angeschlossenen Ländern steht die Übernahme des Regelwerks offen, das Canberra mit Brüssel verhandelt. Dieses Abkommen würde den EU-Vertrag mit Japan ergänzen. Brüssel ist daran interessiert, die Verhandlungen mit Australien und Mercosur bis zum Jahresende abzuschließen.
Fazit:
Washingtons Alleingänge erleichtern die Verhandlungen mit anderen Partnern. Auch das gilt es bei der Einschätzung der Wirtschaftsperspektive zu berücksichtigen.