USA Partner Nummer 1
Die deutschen Exporteure sorgten 2015 für eine positive Überraschung. Getrieben wurde der neue Ausfuhrrekord vom US-Geschäft.
Der deutsche Export hat 2015 entgegen allen Erwartungen deutlich stärker zugelegt als der Import. Die Ausfuhren wuchsen laut Bundesverband Groß-, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA) um 6% auf 1.191 Mrd. Euro. Die Importe legten nur um 4% auf 947 Mrd. Euro zu. Der Ausfuhrüberschuss nahm damit um 30 Mrd. Euro zu. Wichtigster Abnehmer Deutschlands sind nun statt Frankreich die USA. Ihr Anteil erhöhte sich um fast zwei Punkte auf 9,4%. Auslöser waren der schwächere Euro gegenüber dem Dollar und das Fracking. Es hat einen Re-Industrialisierungsschub in Gang gesetzt, von dem die deutschen Exporteure von Maschinen und Anlagen ebenso profitierten wie die Rohrleitungs- und Explorationsanlagen-Produzenten. Der Boom wird weitergehen. Denn die USA sind diesmal das Partnerland auf der Hannover-Messe (25.-29.4.). Das sorgt erfahrungsgemäß für zusätzliche Impulse. Die Eurozone verliert dagegen immer mehr an Bedeutung. Binnen zwei Jahrzehnten sank ihr Anteil um zehn Punkte auf nur noch 36,5%. Frankreichs Schwäche – das Land war von 1961 bis 2014 wichtigster deutscher Außenhandelspartner – schlug hier voll durch. Die Schwäche der Schwellenländer China, Brasilien, Indien und Südafrika bremste den Exportboom nur. Auch der Einbruch im Russlandgeschäft (Halbierung des Anteils auf 1,7%) wurde mehr als ausgeglichen.
Fazit: Der BGA rechnet in diesem Jahr mit weiteren Rekordzahlen im Außenhandel. Das stützt die ohnehin gut laufende Binnenkonjunktur.