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Geopolitik macht die Märkte

Börse: Riskanter Hochseiltanz des DAX

An den Börsen sind die Auswirkungen der Politik zu sehen. Damit manifestiert sich jetzt an den Märkten ein bereits seit längerer Zeit schwelendes Risiko.
Das Säbelrasseln von US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Führer Kim Jong Un verschreckt die Börsen. Damit manifestiert sich jetzt an den Märkten ein bereits seit längerer Zeit schwelendes Risiko (FK vom 22.06.). Problematisch ist dabei, dass sich die beiden von speziellem Charisma geprägten Präsidenten bei ihren Verbal-Gefechten wenig Optionen für Rückzugs- und Deeskalationsmöglichkeiten lassen. Die Geopolitik macht momentan die Märkte. Unter dem Strich gehen die Anleger aus dem Risiko und kaufen klassische Sicherheits-Anlagen. Der Goldpreis ist kräftig angesprungen und wieder auf 1.286 US-Dollar je Feinunze geklettert. Der Silberpreis zieht dem „großen Bruder“ hinterher. Auch die Renditen der Anleihen sind bei der Flucht in Sicherheit wieder unter Druck gekommen. Die Rendite der deutschen 10-jährigen Staatsanleihe notiert wieder bei 0,42%. Der Dollar ist wieder gefragt. Der Greenback korrigiert seinen jüngsten Einbruch etwas. Von nahezu 1,19 EUR/USD hat er den Euro binnen weniger Tage wieder auf 1,17 EUR/USD zurückgeschoben. Dennoch bleibt das neue Währungs-Szenario für EUR/USD intakt. Der Sprung des Euro über die Marke von 1,15 ist nachhaltig und wir gehen jetzt davon aus, dass die Gemeinschaftswährung bald wieder in den Vorwärtsgang schaltet. Vor dieser Kulisse vollziehen die Börsen einen sommerlichen Drahtseilakt. Einerseits beginnt saisonal eine heikle Phase für die Märkte. Die ist oft von Kursrückgängen bis Richtung September geprägt. Der Dow Jones ist zumindest nicht mehr ungebremst weiter gestiegen. Der DAX ist sogar deutlich zurückgegangen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es kräftigere Korrekturen gibt, ist hoch. In den USA ist der Dow seit November 2016 um gut 25% gestiegen. Gewinnmitnahmen angesichts der Gesamtwetterlage wären nur verständlich. Auch vor dem Hintergrund, dass US-Aktien mit einem langfristigen Shiller-KGV von über 28 sehr hoch bewertet sind, wäre eine Sommerkorrektur im Dow gesund. Für den DAX läuft dieser Hochseiltanz auf eine extrem riskante Zitterpartie hinaus. Denn die Fallhöhe ist beträchtlich. Noch ist der langfristige Aufwärtstrend intakt. Die dafür wesentliche Unterstützung verläuft bei 11.900 Punkten (FK vom 03.08.). Allerdings wird der Druck auf diese Unterstützung derzeit täglich größer. Wird der langfristige Aufwärtstrend im DAX gebrochen, wird es schnell 1.000 Punkte abwärts gehen. Die nächsten Haltelinie sind 11.500 und 10.800 Zähler. Anleger stecken in einem Positionierungs-Dilemma. Wer Stopp-Kurse einzieht, muss damit rechnen, in einem dynamischen Ausverkauf seine Aktien zu verlieren – und dann den sich zügig berappelnden Märkten hinterher zu sehen. Ohnehin ist es schwierig, in einer solchen Phase ein gutes Timing für Ein- und Ausstieg zu erwischen. Darum raten wir dazu, Aktien zu halten und Depots mit entsprechenden Produkten gegen Verluste abzusichern (vgl. S. 4).

Fazit: Wir erwarten den Angriff im DAX auf 11.900 Punkte. Auch für den Dow stellen wir uns jetzt auf eine größere Sommer-Korrektur ein.

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