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Staatsanleihen

Bonds weiter ohne Eigenkapital

Staatsanleihen werden bis auf weiteres nicht mit Eigenkapital der Banken unterlegt. Die Folgen wären unüberschaubar.
Die Eigenkapitalunterlegung für Staatsanleihen bleibt auf Jahre Zukunftsmusik. Denn die negativen Folgen für Banken und Staatshaushalte sind derzeit schlicht zu groß. Die grundlegende Idee: Müssen von Banken gekaufte Staatsanleihen wie andere Finanzinstrumente auch mit Eigenkapital unterlegt werden, werden die Geldhäuser eine ähnliche Risikobewertung durchführen. Bisher sind Staatsanleihen durch eine Sonderregelung von den Eigenkapitalvorschriften ausgenommen. Eine Unterlegung mit Eigenkapital würde die Renditekalkulation von Banken für Staatsanleihen völlig verändern. Das hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) gerade beispielhaft ausgerechnet. Laut DIW müssten etwa deutsche und französische Banken ihr Eigenkapital für die gehaltenen Anleihen um 3,34 bzw. 3,52 Mrd. Euro aufstocken. Das entspräche einer Erhöhung des Kernkapitals um 1,8 bzw. 1,2%. Wesentlich schwieriger hätten es dagegen griechische Banken, die einen zusätzlichen Bedarf von 1,8 Mrd. Euro oder 9% des Kernkapitals hätten. Die Höhe des zusätzlich benötigten Eigenkapitals ergibt sich aus dem Rating des jeweiligen Landes (vgl. Tabelle).
Eigenkapital für Staatsanleihen
LandRatingEigenkapital*
DeutschlandAAA0%
FrankreichAA+0%
GBAA+0%
ItalienBBB+4%
SpanienBBB+4%
IrlandBBB+4%
PortugalBB+8%
GriechenlandB-8%
* Mit so viel Eigenkapital müssten Banken Staatsanleihen des jeweiligen Landes unterlegen.  Quelle: Fitch, eigene Berechnungen.
Auch am Kapitalmarkt würden die Folgen zügig sichtbar werden. Länder mit mittlerem bis schlechtem Rating dürften dann höhere Zinsen zahlen müssen. Wird mehr teures Eigenkapital von Banken für deren Anleihen gebunden, müssen die Renditen höher sein. Dagegen würden die Bonds von Ländern mit hoher Bonität, für die auch weiterhin kaum Eigenkapital vorgehalten werden müsste, stärker nachgefragt. Die Renditespreizung würde folglich zunehmen, die Staatsfinanzierung für schlechte Schuldner teurer.

Fazit: Weder Staaten noch Banken haben derzeit ein gesteigertes Interesse daran, Staatsanleihen künftig mit teurem Eigenkapital zu unterlegen. Die systemisch richtige Maßnahme wird in den nächsten Jahren nur debattiert, aber nicht umgesetzt werden.

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