China: Kräftiges Handelsdefizit
China orientiert wich weiter am privaten Konsum. Die Außenhandelsschwäche des Landes untermauert das.
China hat per Februar erstmals seit 2014 ein monatliches Defizit in der Handelsbilanz verbucht. Es betrug rund 9,2 Mrd. Dollar. Das ist deutlich unter dem Januar-Ergebnis mit rund 51,4 Mrd. Dollar und auch den Erwartungen (Konsens 27 Mrd. Dollar Überschuss). Solche Sprünge sind in diesen Monaten wegen des chinesischen Neujahrsfestes nicht ungewöhnlich. Nimmt man die Werte für Januar und Februar zusammen, um diesen saisonalen Effekt auszuschalten, bestätigt sich das Bild: Der aggregierte Überschuss liegt im laufenden Jahr bei 42,1 Mrd. Dollar, während im Vorjahr 95,9 Mrd. Dollar erzielt wurden. Dahinter steht ein steigender Import (+25,5% gegenüber 2016) bei stagnierenden Exporten (-0,3% gegenüber 2016). Indes macht sich hier nicht etwa ein wachsender Konsum, sondern der Energiehunger bemerkbar: Volumina und Preise der Öleinfuhren sind gleichzeitig gestiegen.
Fazit: Die überraschende Schwäche im Außenhandel Chinas untermauert, warum das Land sich zum privaten Konsum hin orientiert.