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Energie-Krise in China

China nimmt keine Rücksicht auf die Kosten

Kohle. Copyright: Pexels
Die chinesische Regierung hat die staatlichen Industrieunternehmen des Landes angewiesen, sich für die bevorstehenden Wintermonate ausreichend mit Energie einzudecken - und zwar ohne jegliche Rücksicht auf die Kosten. Das wird bis nach Europa ausstrahlen.

Chinas Energiehunger ist enorm und treibt bereits die Preise in Europa nach oben. Entspannung ist nicht in Sicht - ganz im Gegenteil. Auch für den Rest des Jahres ist in Europa mit weiteren starken Steigerungen vor allem der Gaspreise  zu rechnen. Denn der chinesische Premierminister Li Kequiang hat alle staatlichen Unternehmen des Landes direkt angewiesen, ihre eigene Energieversorgung für den bevorstehenden Winter ohne jegliche Rücksicht auf die Kosten zu sichern. Mit dieser Anweisung reagierte Li und Vize-Premier Han Zheng am Donnerstag gemeinsam auf die zunehmenden Stromausfälle in China, die der Industrie immer mehr zu schaffen machen. 

China forcierte Kohleverstromung

Darum forcieren die Chinesen nun ihren eigenen Bergbau. In China ist Steinkohle nach wie vor die mit Abstand wichtigste Primärenergie für die Erzeugung von Strom. Sie hat sich deswegen geradezu dramatisch verteuert. Im Juni kostete chinesische Steinkohle am Inlandsmarkt 950 Renminbi die Tonne. Daraus sind bis Anfang Oktober 1.700 Renminbi (umgerechnet 260 US-Dollar je Tonne) geworden. Zu dieser Preissteigerung trug auch ein deutlich sinkender Kohleimport - vor allem aus Russland - bei. Die gesamte chinesische Kohle-Einfuhr ist binnen Jahresfrist (gerechnet bis Ende September) um 10,3% gefallen, da die Beschaffung zusätzlicher Kohle am Weltmarkt wegen der starken globalen Nachfrage derzeit kaum möglich ist. 

Entgegen allen längerfristigen, umweltorientierten Zielsetzungen soll die Kohleförderung stark angehoben werden. Alle Zechen haben unter dem Druck der Regierung Produktionssteigerungen angekündigt. Ohne diesen Kohle-Schub wird die chinesische Industrieerzeugung einen energieversorgungsbedingten Produktionsrückgang erleiden. In Europa ist als Konsequenz vor allem mit höheren Preisen für Erdgas und LNG (verflüssigtes Erdgas) zu rechnen. Zugleich dürfte in Europa wie in Ostasien auch der Steinkohlepreis weiter in die Höhe gehen. 

Fazit: Mindestens bis zum Jahresende ist mit ausgeprägten weiteren Preissteigerungen für Gas und Kohle in Europa zu rechnen. Außerdem ist längst nicht sicher, dass es China gelingt, mit der zusätzlichen Kohle seine Industrieproduktion aufrecht zu erhalten. Nebeneffekt: Der CO2-Ausstoß in China dürfte deutlich nach oben gehen. Der Zielkonflikt zwischen Wachstum und Umweltschutz ist in China immer schwerer lösbar.

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