China zieht bei Direktinvestitionen an USA vorbei
China hat im vergangenen Jahr die USA als weltweit wichtigstes Ziel für neue ausländische Direktinvestitionen überholt. Die Neuinvestitionen ausländischer Unternehmen in die bisherige Nr. 1, USA, gingen 2020 um 49% zurück. Die Einschränkungen durch Corona, die in USA deutlich länger und schräfer ausfielen als in China, spielen dabei eine deutliche Rolle.
China, seit Langem die Nummer 2, verzeichnete laut UNCTAD einen Anstieg der Direktinvestitionen ausländischer Unternehmen um 4%. Damit kristallisiert sich China immer stärker als zweiter Pol der Weltwirtschaft heraus.
Keine deutliche Belebung erwartet
Die Auslandsinvestitionen in den USA erreichten 2016 mit 472 Mrd. USD einen bisherigen Höchststand. Seitdem sind die Investitionen in China weiter gestiegen, während sie in den USA seit 2017 jedes Jahr gesunken sind. Ausländische Direktinvestitionen erfassen beispielsweise den Bau neuer Fabriken ausländischer Unternehmen oder die Erweiterung bestehender Aktivitäten in einem Land oder die Akquisition örtlicher Unternehmen. Unctad erwartet in diesem Jahr weder weltweit noch in Ländern, in denen 2020 ein Rückgang zu verzeichnen war, eine signifikante Belebung der ausländischen Direktinvestitionen.
Die UNCTAD-Zahlen zeigen die Verlagerung der wirtschaftlichen Aufmerksamkeit von West nach Ost. 2020 zog Ostasien ein Drittel aller Auslandsinvestitionen weltweit an. Indien verzeichnete einen Anstieg um 13. Im Westen musste die Europäische Union einen Rückgang von 71% hinnehmen.
Fazit: Der Antagonismus der Weltmächte im Westen und Osten verschärft sich weiter.