Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1888
Unternehmen

Die Inflation kehrt zurück

Der Tiefpunkt der Inflationsentwicklung in Deutschland ist erreicht. Von nun an steigen die Preise wieder stärker.
Das Preistal in Deutschland ist durchschritten. Die Inflation zieht an – und das möglicherweise sogar schnell und kräftig. Darauf stellen sich immer mehr Wirtschaftsforscher ein. Die jüngste Prognose kommt vom RWI in Essen. Die keineswegs als Extremprognostiker bekannten Konjunkturforscher erwarten eine Inflationsrate von mehr als 2% Ende nächsten Jahres. Die Deutsche Bundesbank rechnet spätestens 2016 mit einer 2 vor dem Komma. Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel ging mit einer Erwartung von 2,2% für 2015 voran. Die Preissteigerungsrate von 0,9% im Mai 2014 markiert somit den Tiefpunkt. Dafür gibt es mehrere Anhaltspunkte:
  • Die Verbilligungseffekte durch Preisrückgänge bei Energie (importierte Deflation) laufen aus
  • Die Tariflohnsteigerungen von gut 3% bewirken einen Kostenauftrieb, der bei den Preisen weitergegeben werden kann
  • Die Bezüge für Hartz IV steigen, da sie an die Lohnentwicklung und die Inflationsrate gekoppelt sind
  • Der Mindestlohn von 8,50 Euro je Stunde sorgt bereits vor seiner Einführung 2015 für anziehende Bezüge unterer Einkommensschichten
  • Die erklärte Absicht der Bundesregierung, mehr Tarife allgemeinverbindlich werden zu lassen, erschwert die Tarifflucht
  • Einschränkungen bei der Leiharbeit sorgen für steigende Kosten
  • Die Rentenerhöhung von 1,67% (West) bzw. 2,53% (Ost) ab 1. Juli sowie die Mütterrente vergrößern das verfügbare Einkommen von Millionen.
Wichtig daran ist für Unternehmer: Das Preiserwartungsklima verändert sich. An die Stelle einer latenten Furcht vor Deflation tritt die Sorge um steigende Preise. Das wird die Gewerkschaften nicht ruhen lassen. Sie werden 2015/16 zum Aufrechterhalten der derzeitigen Reallohnsteigerungen Tarifabschlüsse um 4% anstreben – und angesichts von Fachkräftemangel und anziehender Konjunktur auch durchsetzen. Das sorgt für einen steigenden Inflationssockel. Auf den Binnenmarkt orientierte Unternehmen können in diesem Umfeld ihre Kosten überwälzen. Exportmärke dagegen können nur mit Preiszugeständnissen gehalten werden – das kostet Gewinnmarge. Deutschland ist damit Vorreiter in der EU. Die Kommission sieht die Preise in der Union frühestens 2017 um 2 Punkte steigen. IfW wie RWI warnen angesichts der EZB-Zinssenkung und weiterer angekündigter expansiver Maßnahmen vor erheblichen Risiken für die Preisstabilität – nicht nur in Deutschland.

Fazit: Zunächst beschleunigt diese Entwicklung wohl den Aufschwung. Die Zinsen bleiben länger unten als die Preise in Deutschland steigen. Lange wird die EZB aber kräftig über 2% steigende Inflationsraten in Deutschland nicht ignorieren können.

Meist gelesene Artikel
  • Deutsche Privatbank auf Rang 1 im Markttest TOPS 2024

Weberbank auf Rang 1 im Private-Banking-Markttest TOPS 2024

Die besten Vermögensmanager im deutschsprachigen Raum 2024 stehen fest. © envato elements, Verlag Fuchsbriefe
Insgesamt 9 Anbieter mit sehr guter Gesamtleistung; Digitale Beratungsformen auf dem Vormarsch; Nachhaltigkeit in der Flaute
  • Fuchs plus
  • Die Ausgezeichneten in TOPS 2024

Neunmal Gold und sechsmal Silber

© Kristina Ratobilska / Getty Images / iStock
Wir wollen es nicht gleich eine Zeitenwende nennen. Aber im Private Banking im deutschsprachigen Raum zeichnet sich eine sichtliche Veränderung ab: keine Verschiebung, jedoch eine Angleichung der Kräfteverhältnisse auf Länderebene. Das spricht für gesunden Wettbewerb in einem beinahe identischen europäischen Rechtsrahmen. Und für mehr Auswahl auf Kundenseite.
  • Fuchs plus
  • Editorial TOPS 2024

Vertrauen ist das höchste Gut

Ralf Vielhaber. © Verlag FUCHSBRIEFE
Wer ein Familienvermögen übernimmt, sei es durch Erbschaft oder eine Schenkung „mit warmer“ Hand, der verspürt in der Regel nicht nur helle Freude. Mit dem Glücksgefühl geht gewöhnlich auch sofort die Last der Verantwortung über: bewahren, mehren und tradieren, was andere aufgebaut haben, das wollen die meisten, die ein zuvor aufgebautes Vermögen überantwortet bekommen. Ein Vermögemsmanager sollte das wissen – und sich entsprechend auf die emotionale Lage des Kunden einstellen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Chinas Deflation und die Auswirkungen auf unsere Preise

Wie lange profitiert der Westen von importierter Deflation?

Aufgestapelte Container, linker Stapel mit chinesischer Flagge, rechter mit US-Flagge. © narvikk / Getty Images / iStock
Die Preisentwicklung in den USA und im Euroraum hängt maßgeblich von der konjunkturellen Entwicklung Chinas ab. Der Rückgang der Preissteigerungsraten in den vergangenen Monaten liegt zu einem Gutteil an „importierter Deflation“. Davon werden beide Währungsräume voraussichtlich auch 2024 profitieren. Doch auf mittlere Sicht ist Vorsicht geboten. Das Pendel dürfte zurückschlagen.
  • Fuchs plus
  • Der Anlagevorschlag in TOPS 2024

Lackmustest für die Beratung

Der Anlagevorschlag ist der Lackmustest jeder Beratung. Er zeigt, ob der Kunde richtig verstanden wurde, ob dessen zentrale Wünsche vom Berater korrekt erfasst worden sind und ob sie passgenau umgesetzt werden. Hier hat es in diesem Jahr oftmals gehapert.
  • Fuchs plus
  • Chancen in der unterbewerteten Krone

Norges Bank hat noch Handlungsbedarf

Banknoten, 200 Norwegische Kronen. © Norges Bank
Anleger, die nach einer aussichtsreichen Anlagewährung Ausschau halten, sehen sich die Norwegische Krone an. Denn die Inflationsrate, die Konjunkturdaten und sogar die Lachs-Preise liefern eine interessante Indikation, meint FUCHS-Devisen.
Zum Seitenanfang