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Wachstumsrevisionen

Die USA überschätzen sich

Von den G-7 Ländern schätzen sechs ihr Quartalswachstum anfänglich regelmäßig zu gering ein. Für eins trifft das Gegenteil zu.
Die allermeisten OECD-Länder unterschätzen im ersten Anlauf das Wachstum ihrer Volkswirtschaften – außer die USA. Das ergibt sich aus den Daten der OECD für die Jahre 1994 bis 2013, die das britische Wirtschaftsmagazin Economist aufbereitet hat. Während die Amerikaner anfänglich im Schnitt um fast einen halben Prozentpunkt zu optimistisch sind, schätzen die Japaner um einen halben Punkt zu pessimistisch. In Deutschland fallen die Revisionen im Vergleich mit den anderen G7-Staaten am geringsten aus. Auf lange Sicht beträgt die nachträgliche Korrektur nach oben im Schnitt einen Zehntel-Prozentpunkt. Frankreichs Statistiker schätzen demnach ähnlich gut. Es folgen Italien, Großbritannien und Kanada. Langfristig betrachtet können die Abweichungen enorm sein. Das Blaue Buch der britischen Regierung zur Wachstumsentwicklung wies 1960 ein Wachstum von 2,7% für das Jahr 1959 aus – im Blauen Buch des Jahres 2012 waren es dann 4,7%. Insbesondere Veränderungen beim Ausgangsjahr ziehen entsprechende Revisionen nach sich. Grund für die teils großen nachträglichen Änderungen der Raten sind unzuverlässige Hilfsmittel für die ersten Schätzungen. Die Briten ziehen dazu beispielsweise den monatlichen Geschäftsumsatz heran. In der Schweiz, so berichtet uns ein ehemaliger Mitarbeiter des dortigen Bundesamtes für Statistik, haben man den Zementabsatz zur Grundlage der ersten Schätzung genommen. Richtig krass fallen Revisionen in Schwellen- und Drittweltländern aus. Hier liegen sie gewöhnlich im höheren zweistelligen Prozentbereich, manchmal sind es 90%.

Fazit: Die Angabe präziser Wachstumszahlen mit Nachkommastelle schon in den ersten BIP-Schätzungen ist fragwürdig. Zumal die späteren Revisionen nur selten von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Die USA als Land der Optimisten stellt sich regelmäßig zu positiv dar.

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