Ausblick mit Lücke
Der Abwärtstrend bei Zucker könnte schon bald einer mittelfristigen Aufwärtsbewegung weichen. Bislang kommen die Zuckernotierungen in diesem Jahr nicht so recht vom Fleck. Seit Jahresbeginn deckelt das Kursniveau um 13 US-Cent je Pfund Zucker jeglichen Versuch einer Aufwärtsbewegung.
Doch nun sieht die Internationale Zuckerorganisation ISO eine größere „Zucker-Lücke" voraus. Sie hat ihre Prognose für ein Defizit am globalen Zuckermarkt in der laufenden Saison 2019/20 von 4,76 Millionen auf 6,12 Mio. t Zucker angehoben. Zum einen soll die Produktion um rund 3% auf 170,4 Mio. t sinken. Zum anderen soll die Nachfrage um – vergleichsweise magere – 1,3% auf 176,5 Mio. t steigen.
Defizitärer Ausblick auch für die kommenden Jahre
Die ISO erwartet aber auch für weitere Jahre ein höheres Defizit. In einem ersten Ausblick auf 2020/21 prognostiziert die Organisation eine Lücke in Höhe von 3,5 Mio. t. Sollte es dazu kommen, wäre der Anstieg der weltweiten Reserven aus den Überschussjahren 2017/18 und 2018/19 beinahe vollständig aufgebraucht. Eine solche Defizitphase dürfte dem Zuckerpreis Auftrieb geben.
Es gibt aber auch Bremsfaktoren für einen deutlichen Preisanstieg. Dazu gehören hohe indische Reserven, aus denen Exporte auf den Weltmarkt fließen könnten, sowie der schwache Brasilianische Real. Gegenüber dem US-Dollar ist er auf einem Allzeit-Tief.
Technisch kommt der Marke um 13 US-Cent je Pfund Zucker hohe Bedeutung bei. Solange der Preis darunter bleibt, ist der Abwärtstrend intakt. Ein nachhaltiges Überschreiten würde Anleger hingegen zum Handeln zwingen und den Trend beenden.
Fazit: Bei Zucker könnte in den kommenden Monaten ein mittelfristiger Trendwechsel anstehen. Wer hier weiter short positioniert ist (siehe FD vom 25.10.) beachtet die Marke von 13 US-Cent je Pfund als Trigger eines möglichen Trendwechsels.
Empfehlung: Das Short-ETC auf Zucker finden Sie unter der ISIN: DE 000 VN5 MU8 2. Mit einem Zucker-Long-ETC (Beispiel ISIN: DE 000 A0K RJ8 5) können Anleger auf einen Trendwechsel reagieren.