Baumwolle schwer gerupft
Der Baumwollpreis ist heftig in Bewegung. Zur Wochenmitte rutschte er an der New York Cotton Exchange (NYBoT) mit 65 US-Cent je Pfund auf den tiefsten Stand seit drei Jahren. Zuvor waren die Baumwollnotierungen mehrfach an der technisch wichtigen Hürde bei rund 80 US-Cent je Pfund gescheitert (FD 29.3.19).
Der Grund für den jüngsten Kurseinbruch ist erneut der Handelsstreit zwischen den USA und China. Denn die neuerliche Verschärfung des Konflikts lässt, ähnlich wie bei Sojabohnen, vor allem die Nachfrage aus China sinken und sorgt für fallende Baumwollnotierungen in New York.
Schwache Ernte in China
Zwar sollen die Baumwollbestände 2019/20 global betrachtet sinken. Doch dies ist laut einer aktuellen Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) ausschließlich auf China zurück zu führen. Nachdem die Baumwollbestände außerhalb Chinas in der aktuellen Saison stagnieren, dürften sie 2019/20 leicht und in den USA sogar auf ein Elf-Jahreshoch steigen.
Die weltweite Baumwollproduktion dürfte im kommenden Jahr um knapp 8% steigen. Allein in den USA, wo die letzte Ernte wegen eines hohen Anteils vorzeitig aufgegebener Fläche gesunken war, rechnet das USDA nun mit einer um 20% höheren Produktion.
Aus charttechnischer Sicht befindet sich der Baumwollpreis mit rund 65 US-Cent je Pfund an einem wegweisenden Preislevel. Kann dieses Kursniveau nicht verteidigt werden, ist mittelfristig mit weiter stark fallenden Notierungen zu rechnen. Auf kurze Sicht ist jedoch eine schnelle Gegenreaktion wahrscheinlich.
Fazit: Der Kursverfall scheint an der technischen Unterstützung um 65 US-Cent je Pfund gestoppt.
Empfehlung: Wer von einer schnellen Gegenbewegung profitieren möchte, ordert ein Knock Out Zertifikat (DE 000 VF5 MLP 6, K.o.-Schwelle bei 59,84 US-Cent, Hebel 9, open end). Es lässt sich bei einem Schlusskurs unter 65 Cent jedoch ausstoppen.