Beim Aluminiumpreis herrscht die Ruhe vor Sturm
Schon bald dürfte es mit der Ruhe auf dem Aluminiummarkt vorbei sein. Zwar dümpelt der Aluminiumpreis nach dem kräftigen Kursrutsch von Anfang Juni derzeit in einer vergleichsweise engen Handelsspanne zwischen 2.000 und 2.100 USD je Tonne. Befürchtungen über neue US-Strafzölle gegenüber China verhindern eine deutlichere Erholung. Doch die aktuelle Unentschlossenheit der Marktteilnehmer dürfte nicht mehr lange anhalten. Denn die Angebotssituation bei Aluminium wird sich bald verschärfen.
Der größte russische Aluminiumproduzent, United Company Rusal PLC, bereitet sich wegen der laufenden US-Sanktionen auf Produktionskürzungen vor. Diese könnten sogar schon in diesem Monat beginnen. Die Regierung in Washington hat den Geschäftspartnern von Rusal eine Frist bis zum 23. Oktober gesetzt. Bis dahin müssen die Geschäfte mit dem russischen Aluminiumhersteller abgewickelt sein. Danach wäre das Unternehmen vom Weltmarkt abgeschnitten. Rusal stand im letzten Jahr für gut 6% der weltweiten Aluminiumproduktion. Mehr als ein Drittel seines Umsatzes erzielte das Unternehmen mit Aluminiumexporten in die EU.
Aluminiumpreis hängt von Rusal ab
Fällt Rusal künftig als Anbieter weg, dürfte dies am Aluminiumpreis nicht spurlos vorüber gehen. Massive Versorgungsengpässe sind in diesem Fall zu erwarten.
Auch aus Down Under kommen derzeit wenig positive Nachrichten zur Aluminiumversorgung. In australischen Bauxit-Minen und Alumina-Raffinerien streiken die Arbeiter nun schon seit mehr als vier Wochen. Die Alumina-Preise sind daraufhin bereits angesprungen und erhöhen wiederum die Produktionskosten für Aluminium.
Fazit: Die strukturelle Angebotsverknappung dürfte sich über kurz oder lang in steigenden Aluminiumpreisen widerspiegeln.
Empfehlung: Anleger, die von einem Preisanstieg profitieren wollen, kaufen am besten einen ungehebelten Aluminium-ETC (Beispiel ISIN: DE 000 A0K RJS 4)