Chile steht auf der Förder-Bremse
Die Nachfrage nach Lithium steigt ungebremst an. Haupttreiber sind die globalen Absatzzahlen für Elektrofahrzeuge und eine schnell steigende Nachfrage nach stationären Stromspeichern. Denn die meisten Hersteller von aufladbaren Batterien setzen auf Lithium.
An der Spitze der Lithiumhersteller kommt es nun zu einem Führungswechsel. Australien hat Chile als weltgrößten Lithiumproduzenten im vergangenen Jahr abgelöst. Laut einer Studie der United States Geological Survey produzierte Australien im letzten Jahr rund 18.700 t Lithium. Das Land steigerte seinen Marktanteil von 36,8% auf 43,5%.
Fördermenge in Chile schrumpft
Die bisherige Nummer Eins, Chile, produzierte „nur" 14.100 t des Leichtmetalls. Es gilt als das Land mit den weltweit größten Lithiumvorkommen. Der Marktanteil der Andenrepublik sank von 37,6% in 2016 auf 32,8%.
Der Hauptgrund für Chiles Marktanteilsverluste ist hausgemacht. Ideologische Diskussionen über die Frage, wer Lithium fördern darf und wie viel, haben den chilenischen Markt in der Weiterentwicklung gebremst. In der Lithiumförderung hat das südamerikanische Land jedoch einen strategischen Vorteil: Das Leichtmetall liegt hier praktisch an der Oberfläche. Das hält die Förderkosten entsprechend niedrig. In Australien befindet es sich in schwer zugänglichem und felsigem Gelände. Spätestens ab 2021 sollte Chile wieder die Spitzenposition im Lithium-Markt besetzen. Neben der Schaffung weiterer Förderkapazitäten baut Chile Weiterverarbeitungsanlagen und eine Batterie-Industrie auf.
Fazit: Die Lithium-Branche wächst weiter kräftig. Treiber sind moderne Stromspeicher und alternativ betriebene Fahrzeuge.
Empfehlung: Mit einem ETF auf den Solactiv Global Lithium Index (ISIN: DE 000 SG1 3SL 6) können Anleger von der Kursentwicklung der größten börsennotierten Lithium-Unternehmen (Minen, Batteriehersteller, Technologiefirmen) profitieren.
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Übrigens: Wir berichteten bereits jüngst über den Rückgang bei der chilenischen Kupferproduktion. Dort waren Streiks die Ursache.