Der Holzpreis wird gehäckselt
Der Holzpreis kommt gerade von zwei Seiten unter Druck. Einerseits gibt es ein relativ großes Holzangebot aus Deutschland aber auch aus dem Ausland - vor allem aus Russland und Weißrussland. Die dortigen Lieferanten versuchen, mehr Holz in Deutschland zu verkaufen, weil die Nachfrage in anderen Ländern spürbar abgenommen hat. Auf der anderen Seite sinkt inzwischen aber auch in Deutschland die Nachfrage (-4% im letzten Quartal). Insbesondere die Bauindustrie nimmt weniger Holz ab. „Angesichts des milden Winters ist das überraschend schlecht", sagt uns ein Holzimporteur. Der hat sich indes nach Alternativen umgesehen. Abnehmer mit wachsender Nachfrage sind dem Vernehmen der Nahe Osten und China, aber auch die USA.
Die Papierpreise werden trotz des Rückgangs beim Holzpreis nicht bald sinken. Zwar verbilligt sich der Grundrohstoff. Auf der anderen Seite sind die zur Herstellung benötigten Chemikalien teurer. Hinzu kommt, dass in den vergangenen Jahren sehr viele Papierfabriken geschlossen wurden und es daher sogar Engpässe in der Herstellung gibt. Das hält die Papierpreise hoch.
Auf der Angebotsseite könnte sich bei Papier im Laufe des Jahres 2020 etwas ändern. Bis dahin dürfte China weitere Importverbote verhängen. Dann wird die Altpapiermenge in Deutschland steigen, die Preise für Altpapier sinken. Auf der anderen Seite ergeben sich Chancen für Unternehmen im Papierrecycling.
Fazit:
Der Holzpreis wird in Deutschland noch geraume Zeit unter Druck stehen, weil das Angebot groß ist und die Nachfrage sinkt.