Der Kaffeepreis liegt am Boden
Der Kaffeepreis hat seinen Boden noch nicht gefunden. Mit aktuellen Kursen um 1,09 USD je Pfund notiert Kaffee so tief wie seit 5 Jahren nicht mehr. Allein seit Anfang Juni rutschten die Notierungen an der New Yorker Warenterminbörse NYBOT (New York Board of Trade) um knapp 13%.
Es gibt mehrere Gründe für die aktuelle Preisschwäche. Sie liegt einerseits in einer rekordhohen Ernteerwartung in Brasilien. Zum anderen drückt die Abwertung der brasilianischen Währung Real auf die Kaffeenotierungen in US-Dollar.
Es gibt aber auch Gegenargumente. So liegen die aktuellen Erntemengen in Brasilien deutlich unter denen des Vorjahres. Und es wurden erst 38% der Plantagen abgeerntet. Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt bereits 44%. Der langfristige Fünf-Jahres-Durchschnitt liegt sogar bei 46%.
Ist der Kaffee zu günstig halten sich die Händler zurück
Bislang hat sich die Ernteverzögerung noch nicht auf den Kaffeepreis ausgewirkt. Doch die aktuell niedrigen Preise dürften viele Kaffeeproduzenten davon abhalten, ihren Rohstoff schnell auf den Markt zu bringen. Damit dürfte das Kaffeeangebot in den kommenden Wochen eher abnehmen. Das sollte der Grundstein für einen neuen Preisanstieg sein.
Hinzu kommt, dass die großen Spekulanten (large traders) derzeit verstärkt auf einen weiteren Preisrutsch wetten. Die Nettoleerverkaufspositionen an der NYBOT stiegen im Juni weiter an. Sie erreichen beinahe schon historische Höchstniveaus. Sollte der Kaffeepreis also steigen, dürfte durch das Eindecken der Short-Positionen eine dynamische Aufwärtsbewegung ausgelöst werden (Short Squeeze), bevor durch die dann höheren Preise wieder mehr Angebot auf den Markt kommt. Gleichzeitig steigt die Nachfrage vor allem in China substantiell an.
Fazit: Mittel- und langfristig orientierte Anleger nutzen die Preisschwäche und positionieren sich für den nächsten Kursanstieg.
Empfehlung: Mit einem ungehebelten Kaffee-Zertifikat (Beispiel ISIN: DE 000 SG0 8WU 9) können Anleger diese Handelsidee umsetzen.