Der schwache Real drückt den Kaffeepreis
Seit Anfang Oktober stehen die Kaffee-Notierungen wieder deutlicher unter Druck. Nachdem der Kaffeepreis an der New Yorker Warenterminbörse NYMEX Mitte September bei rund 105 US-Cent je Pfund ein Zwischenhoch markierte, rutschte der Kaffeepreis in dieser Woche kurz unter die technisch wichtige Unterstützungsmarke von 95 US-Cent je Pfund. In der Spitze handelte Kaffee mit 92,30 US-Cent je Pfund auf einem Vier-Monats-Tief.
Dafür gibt es akute Gründe. Da ist einmal die aktuelle Schwäche des brasilianischen Real. Der brasilianische Real fiel am Dienstag gegenüber dem US-Dollar auf ein neues Jahrestief. Und zum anderen das erntefreundliche Wetter in Brasilien. Beides wird von Kaffeehändlern als wichtiger Grund für den Preisverfall genannt.
- Ein schwacher Real regt die Produzenten an, in USDollar gehandelte Rohstoffe wie Kaffee oder Zucker verstärkt zu verkaufen.
- Die Aussicht auf eine gehaltvolle Kaffeeernte im Spitzenproduzentenland Brasilien in der kommenden Saison drückt derzeit auf die Preise.
Aus saisonaler Sicht kann es mit dem Preisdruck schon bald vorüber sein. Ab Mitte Oktober beginnt für den Kaffeepreis, statistisch gesehen, eine starke Phase.
Diese hält gewöhnlich bis zum Jahresende an (s. www.seasonalcharts.com/future_farmprodukte_coffee.html). Die aktuelle Abwärtsdynamik lässt bereits nach. Der Kaffeepreis scheint sich im Bereich des bedeutenden Unterstützungsniveaus um 95 US-Cent je Pfund zu stabilisieren.
Fazit: Schafft es der Kaffeepreis zügig, die alte Unterstützung zurück zu erobern, ist zumindest ein schneller Rücklauf an die 1,00 USD-Marke drin.
Empfehlung: Antizyklisch agierende Anleger nutzen die aktuelle Schwäche und setzen auf den saisonalen Dreh. Dafür eignet sich ein Hebel-Long-Zertifikat (ISIN: DE 000 CU0 097 7, K.O. Preis: 75,18 USCent, Hebel 5, keine Laufzeitbeschränkung).