Der Weizenpreis macht nur eine Pause
Der Kursrücksetzer bei Weizen ergibt eine gute Gelegenheit zum Einstieg. Zwar ist der Weizenpreis im ersten Anlauf knapp unterhalb der Marke von 600,00 US-Cent je Scheffel gescheitert. Doch der laufende Aufwärtstrend ist trotz des jüngsten Rücksetzers intakt.
Zudem spricht die fundamentale Versorgungssituation für weiter steigende Notierungen. Denn einerseits fällt die weltweite Weizenernte in diesem Jahr aufgrund des extrem trockenen Sommers in Europa und Russland wohl deutlich niedriger aus als erwartet (siehe FD vom 27.07.). Schon dies allein unterstützt einen Preisanstieg.
Weizen-Gerüchte aus Moskau
Hinzu kommen Gerüchte über russische Ausfuhrbeschränkungen für Weizen. Ersten Informationen zufolge, wurde eine Deckelung der Weizenexporte auf 30 Mio. t in Erwägung gezogen. Moskau dementierte diese Marktgerüchte zwar postwendend. Dennoch zeigt sich der Weizenpreis seitdem „leicht reizbar".
Ein starkes Absinken der Weizenvorräte dürfte Russland kaum riskieren. Bereits nach der Dürre im Jahr 2010 hatte das Riesenreich seine Weizenexporte stark zurückgefahren, um die Versorgungssicherheit im eigenen Land zu gewährleisten.
Sollte sich der Rubelkurs weiter abschwächen, könnte zudem eine Exportsteuer erhoben werden. Im Zuge der Lira-Krise und weiterer US-Sanktionen war die russische Währung gegenüber dem US-Dollar in der vergangenen Woche auf ein Zwei-Jahres-Tief abgerutscht.
Sollte Russland die Weizenexporte begrenzen, dürfte sich die weltweite Versorgungslage weiter eintrüben. Da zugleich die Nachfrage global anzieht, ist mit weiter steigenden Weizennotierungen zu rechnen.
Fazit: Mittelfristig orientierte Anleger nutzen den Preisrücksetzer bei Weizen zum Aufbau von Long-Positionen.
Empfehlung: Dafür eignet sich ein ungehebeltes Weizen-ETC (Beispiel ISIN: DE 000 A0K RJ9 3).