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China und Iran provozieren Washington mit Aluminiumherstellung

Die neue Herausforderung am Golf

Beinahe täglich kommen nun brisante Meldungen von der Straße von Hormuz, eine vom Iran kontrollierte Meerenge am Golf, durch die ein Drittel der Welt - Rohöl-Transporte geht. Doch der Iran hat sich längst mit Hilfe Chinas ein zweites Standbein geschaffen. Das fordert die USA in Sachen Wehrtechnik heraus.

Die brandgefährliche Iran-Krise betrifft nicht nur den Ölmarkt, sondern auch den Markt für Aluminium. Iran ist auf dem Wege, in diesem Jahr erstmals Nettoexporteur von Aluminium zu werden. Das Land verfolgt konsequent seine „Vision 2025". Sie sieht auch eine starke Stellung am Welt-Aluminiummarkt vor. Dies zielt nicht zuletzt auf die Rüstungsindustrie. Und fordert die USA zusätzlich heraus.

Metalle gehören heute zu den wichtigsten Exportgütern des Iran. Auch sie werden durch die umkämpfte Straße von Hormuz verschifft. 2018 hat der Iran für 6,2 Mrd. US-Dollar Stahl, Kupfer und Aluminium exportiert. In der Liste seiner Exportgüter liegt Stahl auf Platz 5, Kupfer auf Platz 9 und Aluminium auf Platz 10. Die Stahlausfuhr wuchs 2018 um gut 50%, die von Aluminium um mehr als ein Viertel.

Der Iran weitet schnell seine Kapazitäten aus

Derzeit entstehen drei große Aluminiumhütten. Jene von Salco in Asaluyeh mit 300.000 t Jahreskapazität ist bereits fertiggestellt. Die beiden kleineren mit jeweils mehr als 200.000 t Kapazität sollen in Kürze in Betrieb gehen. Alle drei gehören dem iranischen Staat und sind als Devisenbringer konzipiert. Wichtigste Exportmärkte für iranisches Metall sind derzeit Südostasien und große Teile der nahöstlichen Welt.
Die meisten Bezugsländer fürchten amerikanische Sanktionen. Sie halten sich daher zurück, besonders preisgünstiges iranisches Aluminium zu kaufen. Die USA wollen „null Toleranz" bei Verstößen des Iran gegen Sanktionen üben. Auch China werde einen hohen Preis zahlen, wenn es „gefährliche Außenseiter wie Iran" unterstützt.

China plant, finanziert und produziert die iranischen Hütten

Die meisten iranischen Metall-Werke haben die Chinesen geplant, produziert und finanziert. Allein die Salco-Hütte kostete 1,2 Mrd. Dollar. Finanzierer ist die Chinese Nonferrous Metal Industry's Foreign Engineering and Construction Company. Das chinesische Staatsunternehmen verhandelt derzeit über den Bau einer Alumina-Raffinerie mit einer Jahreskapazität von zwei Mio. t für Iran. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sie gebaut. Denn Iran braucht immer mehr Aluminium, das aus Alumina verhüttet wird. Dabei geht es sowohl um Deviseneinnahmen aus dem Export als auch um die Versorgung der iranischen Wehrtechnik.

2018 war Iran der siebtgrößte Öllieferant für China. Im April diesen Jahres kamen 3,2 Mio. t Mineralöl aus Iran in die Volksrepublik –21% mehr als 2018. Zwar ist China nicht auf iranisches Öl oder Metalle angewiesen. Aber – so sieht es Washington – Peking will damit die Amerikaner herausfordern. Und natürlich Exportmärkte sichern und erweitern. Bisher werden mit dem Aluminium vor allem Lenkwaffen und Leichte Boote für die chinesische Marine gebaut. Hauptexportmärkte sind Syrien, Afghanistans Taliban und die nahöstlichen Terrororganisationen.

 

Fazit:

Wenn es den Iranern gelingt, höherwertiges Aluminium zu produzieren, das sich für die Panzerung von Fahrzeugen und größeren Schiffen eignet, wird die iranische Wehrtechnik für Washington noch gefährlicher. Damit steigt die Kriegsgefahr am Golf.

 

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