Eine süße Spekulation
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben ... Zwar blieb dem Zuckerpreis bislang der Sprung auf die Marke von 14 US-Cent je Pfund verwehrt. Doch aus fundamentaler Sicht dürfte er schon bald einen neuen Anlauf auf diese Hürde nehmen.
Im Februar kletterte der Zuckerpreis auf knapp 13,50 US-Cent je Pfund. Das war der höchste Stand seit rund vier Monaten. Danach ließen Gewinnmitnahmen den Preis des süßen Rohstoffs erneut bis an die 12 US-Cent-Marke fallen.
Der aktuelle Rücksetzer bietet mittelfristig orientierten Anlegern eine willkommene Gelegenheit zum Einstieg. Denn die Versorgungslage auf dem Zuckermarkt dürfte sich in diesem Jahr verschlechtern. Laut einer Studie des französischen Zuckerhandelshauses Sucden (Sucres et Denrées) dürfte der globale Zuckermarkt in der kommenden Erntesaison 2019/20 ein Defizit in Höhe von mindestens 4 Mio. t ausweisen.
Die Erntemenge geht zurück
Mehrere Faktoren beeinflussen diese Entwicklung. Einmal ungünstige klimatische Bedingungen. Sie sorgen bereits aktuell in Indien für einen Rückgang der Zuckerproduktion. Daneben führen die tendenziell weiter niedrigen Zuckerpreise zu einem Rückgang der Anbauflächen. So dürften beispielsweise in der EU die Produktionsflächen für Zuckerrüben in diesem Jahr rund 5% geringer ausfallen.
Anders sieht es im weltweit wichtigsten Zuckerrohr-Anbauland Brasilien aus. Dort erwarten die Analysten des Consulting-Instituts JOB Economia hingegen eine maximal 1 Mio. t höhere Zucker(rohr)produktion. Allerdings dürfte hiervon nur gut ein Drittel wirklich zu Zucker verarbeitet werden. Der Löwenanteil der brasilianischen Produktion wird zu Treibstoff (Ethanol) für Autos verarbeitet.
Fazit: Fundamental deutet vieles auf ein kommendes Defizit am Zuckermarkt hin.
Empfehlung: Mittelfristig orientierte Anleger können auf dem aktuellen Kursniveau weiter Long-Positionen aufbauen. Dafür eignet sich ein ungehebeltes Zucker-ETC (Beispiel ISIN: DE 000 A0K RJ8 5).