Energiewende nicht für Ölkonzerne
Die Ölkonzerne investieren kaum in Erneuerbare Energien. Dennoch zweifeln sie nicht an deren Erfolg. Das zeigen Veröffentlichungen der Konzerne. Der »BP Energy Outlook 2018« und ExxonMobils »2018 Outlook for Energy: A View to 2040« bestätigen der Erfolg Erneuerbarer Energien. So musste BP den erwarteten Anteil der Erneuerbaren an der zukünftigen Energieerzeugung in den letzten drei Jahren mehrfach erhöhen, weil sie ein stärkeres Wachstum als erwartet aufwiesen.
Der Verbrauch an fossiler Energie der OECD-Staaten wird in den kommenden Jahren stetig zurückgehen. Darin sind sich BP und ExxonMobil einig. Teils wegen höherer Effizienz, teils wegen dem Ersatz durch Erneuerbare. Der Bedarf in den Schwellenländern steigt zunächst weiter. Aber auch weltweit wird BP zufolge der Ölverbrauch ab 2035 stagnieren und dann zurückgehen, der Kohleverbrauch schon ab 2025.
Ölkonzerne setzen nun auf Erdgas
Erdgas ist das Zukunftsgeschäft der Ölkonzerne. Hier sagen sie ein Verbrauchswachstum von 38% (Exxon) bis 47% (BP) bis 2040 vorher. Die Shell-Szenarien kommen auf ähnliche Zahlen. Die Hälfte der Nachfrage ist Ersatz für Kohleverstromung, die andere Hälfte kommt vom Wirtschaftswachstum.
Trotz Wachstum der Erneuerbaren sind fossile Treibstoffe wirtschaftlich attraktiver. Sie bieten noch lange zuverlässige Renditen. Genau deshalb wird kaum in Erneuerbare investiert. Das zeigen Papiere von Shell und BP, in denen diese sich vor wenigen Tagen zur Energiewende bekannten. BP will demnach jährlich knapp 2% des Investitionsbudgets in Erneuerbare investieren, Shell in den nächsten zwei Jahren etwas über 5%. Der weit überwiegende Teil fließt weiterhin in fossile Treibstoffe. Denn deren Renditen sind für die Ölkonzerne verhältnismäßig zuverlässig berechenbar.
Fazit: Die Ölkonzerne bestätigen den Erfolg Erneuerbarer Energien. Sie investieren dennoch kaum in diese, weil die Erlöse aus fossilen Treibstoffen nach wie vor zuverlässig fließen.
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