Ernteprognosen zu hoch
Das in den wichtigsten Weizenanbauregionen weltweit zu trockene Wetter treibt den Weizenpreis nach oben. Seit Mitte Mai ist der Preis für Weizen (Wheat) an der Warenterminbörse in Chicago von rund 420 US-Cent je Scheffel auf knapp 530 US-Cent je Scheffel (+26%) angesprungen. Nun nimmt der Weizenpreis Kurs auf die technisch bedeutsame Hürde bei rund 540 US-Cent je Scheffel. Wird dieser Widerstand übersprungen, dürfte der Agrar-Rohstoff auf mittlere Sicht die Marke von 600 US-Cent je Scheffel ansteuern.
Das trockene Wetter unterfüttert die Kursrally fundamental. Sollte dieser Sommer ähnlich heiß und trocken werden wie im vorigen Jahr, dürften die Ernteprognosen schon bald zurück genommen werden. Mittlerweile ist es auch in weiten Teilen Russlands zu trocken. Noch liegen die Ernteprognosen für russischen Weizen aber bei mehr als 80 Mio. Tonnen und damit nur knapp unter dem vor zwei Jahren erreichten Rekordniveau.
Für die weltweite Weizenernte erwartet auch das US-Landwirtschaftsministerium USDA eine gute Ernte. Mindestens 780,83 Mio. Tonnen und damit mehr als in der bisherigen Schätzung (777,49 Mio. Tonnen) werden erwartet. Doch auch in den wichtigsten Anbauregionen für US-Weizen ist das Wetter bislang wenig förderlich. Wir halten die Erte-Erwartungen weltweit für zu hoch.
Fazit: Das trockene und heiße Wetter lässt die aktuellen Ernteprognosen als zweifelhaft und zu hoch erscheinen. Aus charttechnischer Sicht steht der Weizenpreis aktuell vor einer bedeutenden Hürde. Wer unserer Empfehlung (siehe FD vom 12.04.) gefolgt ist, liegt gut im Plus und sichert sich nun Buchgewinne durch einen Teilverkauf. Außerdem sollte der Stopp bei rund 480 US-Cent je Scheffel eingerichtet werden. Das entsprechende Weizen-ETC: ISIN: DE 000 A0K RJ9 3 .