Gold: Zenit überschritten
Das World Gold Council gibt Einblick in die Goldnachfrage: Die Notenbanken gehörten 2014 zu den größten Käufern.
Die Goldnachfrage ging 2014 auf den niedrigsten Stand seit 2009 zurück. Sie sank mit 3.924 t erstmals seit 2009 wieder unter 4.000 t. Der Gesamtwert betrug 159 Mrd. US-Dollar, gab das World Gold Council (WGC), das Gold weltweit vermarktet, heute bekannt. Die stärkste Nachfrage kam erneut aus China (63,2 Mrd. oder 1.384 t) und Indien (44,7 Mrd. oder 975 t). Dabei stieg die Nachfrage der Schmuckindustrie in Indien auf das Rekordhoch von 662 t, während sie in China um 33% auf 623,5 t sank. Die Notenbanken weltweit kauften im letzten Jahr kräftig Gold ein. Sie orderten 477 t. Das ist der zweithöchste Wert seit 50 Jahren und 17% mehr als 2013 mit 409 t. Nur 2012 deckten sich die Notenbanken mit 544 t noch stärker ein. Die russische Zentralbank trat mit 173 t als größter Käufer auf. Die Notenbanken tauschten vor allem ihre hohen Dollarbestände gegen Gold ein, das 2013 kräftig im Preis gefallen war. Einzig die Zentralbank der Ukraine reduzierte ihre Goldbestände um 44% auf 24 t. Die Abflüsse aus Gold-ETF gingen im letzten Jahr weiter, wenn auch deutlich gebremst. Waren es 2013 noch 880 t, die aus ETF abflossen, notierte das WGC für 2014 nur 159 t. Im Elektroniksektor wurde 2014 so wenig Gold verwendet wie ein ganzes Jahrzehnt nicht: lediglich 267,3 t. Auch Goldzähne sind nicht mehr so beliebt wie noch im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts. Nur noch 34,2 t kamen hier zum Einsatz. Zehn Jahre zuvor war es doppelt so viel. Insbesondere die Minen deckten 2014 mit einer Produktion von 3.114,4 t weltweit die Nachfrage. Die Recyclingindustrie dagegen brachte mit 1.121,7 t insgesamt 11% weniger auf den Markt als 2013.
Fazit: Der Goldpreis hat seinen Zenit nachhaltig überschritten.