IWF-Ausblick: Öl-Gewinner und Brexit-Verlierer
Der IWF hat seine Wachstumserwartungen revidiert. Der Brexit und die Rohstoffpreise sind der Anlass. In den Schwellenländern wirkt sich das unterschiedlich aus.
Der IWF erwartet weniger Wachstum der globalen Wirtschaft. Schuld sind seiner Ansicht nach der Brexit und die Verschiebungen auf den Rohstoffmärkten. Dem aktuellen Update des globalen Ausblicks (WEO) zufolge neutralisieren sich die Effekte für die Emerging Markets. Gewinner und Verlierer halten sich die Waage. Besonders hart trifft es Nigeria. Hier nahm der IWF die Projektion 2016/17 von 2,3% und 3,5% auf -1,8% und 1,1% zurück. Ursache ist der Einbruch der Investitionen der Ölbranche und der geschrumpften Staatsausgaben. Die Schwächen im Gefolge der Abwertung kommen hinzu. Auch Südafrika zählt zu den Verlierern. Der IWF hat seine Projektion auf nur noch 0,1% und 1,0% für dieses und das nächste Jahr gesenkt. Hier machen sich neben der engen Verflechtung mit UK bei den Finanzierungsstrukturen die schwächeren Preise für Erze bemerkbar. Dem stehen zwei prominente Gewinner gegenüber. Russland profitiert von der Erholung der Ölpreise und der (u. E. unberechtigten) Hoffnungen auf eine Lockerung der Sanktionen. In Brasilien wollen die IWF-Ökonomen Anzeichen für eine Stabilisierung der Lage gefunden haben. Für die verbleibenden Emerging Markets hat der Währungsfonds keine nennenswert veränderten Einschätzungen.
Fazit: Asien und Osteuropa bleiben die attraktivsten Standorte unter den Emerging Markets.